
Abschied von drei Kameraden
Am zehnten Jahrestag des Karfreitagsgefechts erinnert sich Militärdekan Bernd F. Schaller an den Abschied der Soldatinnen und Soldaten im Feldlager Kundus von den gefallenen Kameraden. Am Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin erzählt er von der Trauerfeier am Ostersonntag und warum Karfreitag und Ostersonntag für ihn zusammengehören.
Im Karfreitagsgefecht am Karfreitag, 2. April 2010, fielen in einem Feuergefecht mit den Taliban drei deutsche Soldaten. Viele weitere wurden schwer verwundet.
Wenn ich heute am 2. April hier stehe und auf die Namen schaue, der drei gefallenen Soldaten damals, dann bin ich mitten im Lager. Dann bin ich mitten dort in Gedanken, wo es sich damals ereignet hat. Und das erinnert mich daran, dass damals eine große Lücke geschlagen wurde und für mich bekommt das Wort: „Die Zeit heilt alle Wunden“ eine ganz neue Bedeutung. Ja, Zeit heilt Wunden und trotzdem bleibt etwas zurück. Es sind damals drei aus unserer Mitte gerissen worden, aus dem Feldlager, aus einer Gemeinschaft. Diese Lücke bleibt bis heute, natürlich vor allen Dingen für die Kameradinnen und Kameraden, die ganz eng mit den Drei verbunden waren. Trotz alledem bin ich heute sehr aufgewühlt, deshalb, weil nicht nur das Datum ist, sondern weil es etwas ganz Persönliches ist. Wir haben Abschied genommen, damals am Ostersonntag, von den Kameradinnen und Kameraden und seitdem ist der Zusammenhang zwischen Karfreitag und Ostern auch für mich als Theologe ein ganz anderer geworden. Tod und Auferstehung haben eine ganz neue Bedeutung bekommen und ich denke, das sind die Dinge, die für mich ganz wichtig sind im Gedenken an die Menschen, die damals von uns genommen wurden, und auf der anderen Seite für die Menschen, die weiterhin ihr Leben gestaltet haben und immer noch gestalten; sozusagen: Leben in der Lage, einer ganz anderen Lage.
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