Katholische Militärbischöfe von 1848 bis heute
Seit der Kabinettsordre des preußischen Königs Friedrich Wilhelms IV. vom 4. Februar 1848 und dem Apostolischen Breve vom 24. Oktober 1849 existierte ein römisch-katholischer Armeebischof bzw. Feldpropst mit eigener Jurisdiktion über alle Katholiken des Preußischen Heeres. Die Militärseelsorge war exemt, d.h. unabhängig von den Diözesanbischöfen. Im Deutschen Reich ab 1871 blieb die preußische Regelung für die Katholische Militärseelsorge weitgehend bestimmend, auch noch nach dem Ersten Weltkrieg. Bayern, Württemberg und Sachsen hatten bis dahin eigene Strukturen. In Folge des Reichskonkordats von 1933 wurde 1938 das Amt eines reichsweiten Feldbischofsder Wehrmacht eingeführt, das bis 1945 bestand. Auf den Tag genau 108 Jahre nach der Kabinettsordre, am 4. Februar 1956, erfolgte die Ernennung des ersten Katholischen Militärbischofs für die Deutsche Bundeswehr durch den Heiligen Stuhl. Im Gegensatz zur vorherigen Situation ist der Militärbischof seitdem ein Diözesanbischof, der sein Amt für die Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr nebenamtlich ausführt.
Dr. Franz-Josef Overbeck
Bischof von Essen seit 20. Dezember 2009
6. Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr seit 24. Februar 2011
Dr. Walter Mixa
Bischof von Eichstätt (1996-2005)
Bischof von Augsburg (2005-2010)
5. Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr (2000-2010)
Am 8. Mai 2010 nahm Papst Benedikt XVI. den Rücktritt als Bischof von Augsburg und als Militärbischof an.
Dr. Dr. Johannes Dyba
Erzbischof, Bischof von Fulda (1983-2000)
4. Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr (1990-2000)
verstorben am 23. Juli 2000
Dr. Elmar Maria Kredel
Erzbischof von Bamberg (1977-1994)
3. Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr (1978-1990)
verstorben am 10. Juni 2008 in Erlangen
am 17. Juni 2008 beigesetzt in Bamberg, Grablege im Bamberger Dom
Dr. Franz Hengsbach
Bischof von Essen (1957-1991)
2. Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr (1961-1978)
Juni 1988 Erhebung in den Kardinalsstand
verstorben am 24. Juni 1991
Joseph Wendel
Erzbischof von München und Freising (1952-1960)
1953 Ernennung zum Kardinal
1. Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr (1956-1960)
verstorben am 31. Dezember 1960 in München
Franz Justus Rarkowski (1873-1950)
1929-1936 Beauftragter für die Seelsorge an den Katholiken der deutschen Reichswehr und Wehrmacht, 1936-1938 Apostolischer Administrator für die Angehörigen der deutschen Wehrmacht, 1938-1945 Katholischer Feldbischof der deutschen Wehrmacht.
Dr. Paul Anton Josef Schwamborn (1874-1944)
Kommissarischer Feldpropst 1920-1929.
Dr. Heinrich Joeppen (1853-1922)
1914-1920 Feldpropst des preußischen Heeres und der deutschen Kriegsflotte.
Dr. Heinrich Vollmar (1839-1915)
1904-1913 Feldpropst der Königlich preußischen Armee, Propst der Kaiserlichen Marine und Feldpropst der deutschen Kaiserlichen Schutztruppen.
Dr. Johann Baptist M. Assmann (1833-1903)
1888-1903 Feldpropst der Königlich preußischen Armee und der Kaiserlichen Marine.
Franz Adolf Namszanowski (1820-1900)
Feldpropst der preußischen Armee und Marinepropst 1868-1872. Mit seiner Ernennung wurde anstelle der bisherigen provisorischen Regelung die katholische Feldpropstei als unabhängiges, selbständiges Amt eingerichtet und war unmittelbar dem Papst unterstellt. 1872 einstweilige Dienstenthebung und Aufhebung der Feldpropstei im Zuge des Kulturkampfes.
Dr. Friedrich August Koch (1817-1881)
Interimistischer Feldpropst 1865-1868.
Heinrich Förster (1799-1881)
Fürstbischof von Breslau (1853-1881), seine Ernennung zum Apostolischen Delegaten für die Militärseelsorge in Preußen im Jahr 1853 blieb ohne Bedeutung, insofern Vakanz.
Melchior Freiherr von Diepenbrock (1798-1853)
Fürstbischof von Breslau, Armeebischof bzw. Apostolischer Delegat für die Militärseelsorge in Preußen 1849-1853.