Overbeck: Das "Friedensprojekt" Europa stärken

Militärbischof Overbeck bei einer Ehrung der Toten der Bundeswehr © KS / Doreen Bierdel
Militärbischof Overbeck bei einer Ehrung der Toten der Bundeswehr © KS / Doreen Bierdel

Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck ist Katholischer Militärbischof. Er ruft dazu auf, den Frieden zu schützen.

Köln (KNA). Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck ruft zur Stärkung der europäischen Einheit auf. Für ihn sei Europa "ein Friedensprojekt", sagte er am Sonntag in einem Geistlichen Wort zum Totensonntag auf WDR 5. Das Gedenken an das Ende des Ersten Weltkrieges mahne, sich nicht in trügerischer Sicherheit zu wiegen, betonte der Militärbischof und verwies auf aufflammenden Populismus und überzogenen Nationalismus.

"Die Idee der europäischen Integration wurde geboren als Friedensprojekt", sagte der Essener Bischof. Aus einstigen Erzfeinden seien Verbündete geworden, was sich in der deutsch-franzöischen und der deutsch-polnischen Freundschaft ausdrücke. Durch Kontakte, das gemeinsame Band von Vertrauen und gegenseitige Hilfe wachse Friede.

Mit allen in Europa müsse neu darüber nachgedacht werden, "was uns zusammenhält", sagte Overbeck. In diesem Zusammenhang kritisierte er eine oft verrohte Sprache in manchen Debatten. Der Bischof forderte, Eigeninteressen hinter dem gesellschaftlichen Wohl zurückzustellen. Zudem müssten Menschenwürde und -rechte für alle gesichert werden. "Nur so können Frieden und Sicherheit und damit letztlich Wohlstand dauerhaft gewahrt werden", so der Bischof.

Nach den Worten Overbecks erscheint der schon Jahrzehnte währende Friede in Europa vielen Menschen selbstverständlich. Dennoch gelte es, nicht die Augen zu verschließen vor den heutigen Kriegsgebieten der Welt in Afghanistan, im Nahen und Mittleren Osten, in Syrien, im Norden Afrikas, in Mali und auf dem Balkan.

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