Erster Truppenbesuch in Wilhelmshaven

Korvettenkapitän Alexander Timpf begrüßt Militärbischof Franz-Josef Overbeck auf der Fregatte Schleswig-Holstein. Im Hintergrund der Kommandeur der Einsatzflottille 2, Kapitän zur See Ralf Kuchler © KS / Doreen Bierdel
Korvettenkapitän Alexander Timpf begrüßt Militärbischof Franz-Josef Overbeck auf der Fregatte Schleswig-Holstein. Im Hintergrund der Kommandeur der Einsatzflottille 2, Kapitän zur See Ralf Kuchler © KS / Doreen Bierdel
Kapitän zur See Ralf Kuchler (li.) führt Militärbischof Overbeck über die Fregatte. Rechts: Militärpfarrer Torsten Stemmer © KS / Doreen Bierdel
Kapitän zur See Ralf Kuchler (li.) führt Militärbischof Overbeck über die Fregatte. Rechts: Militärpfarrer Torsten Stemmer © KS / Doreen Bierdel
Bischof Overbeck (re.) informiert sich beim Mitarbeiterkreis der Katholischen Militärseelsorge in Wilhelmshaven. © KS / Doreen Bierdel
Bischof Overbeck (re.) informiert sich beim Mitarbeiterkreis der Katholischen Militärseelsorge in Wilhelmshaven. © KS / Doreen Bierdel
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YouTube-Video: Erster Truppenbesuch in Wilhelmshaven

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Der Katholische Militärbischof Overbeck hat Deutschlands größten Bundeswehr-Standort besucht. Er informierte sich über die Angebote für Soldatenfamilien und forderte sie auf, sich politisch und gesellschaftlich zu positionieren.

Wilhelmshaven. Der Katholische Militärbischof Dr. Franz-Josef Overbeck hat für zwei Tage die Truppe im Marinestandort in Wilhelmshaven besucht. Es war sein erster Besuch am größten Bundeswehr-Standort. Fremd war ihm die Region dennoch nicht, denn Wilhelmshaven gehört zu seinem Heimatbistum Münster. Dort war er Weihbischof, bevor er Bischof von Essen und Militärbischof wurde. Empfangen wurde er vom Kommandeur der Einsatzflottille 2, Kapitän zur See Ralf Kuchler. Nach der Teilnahme an der Morgenlage und einem Briefing, hatte der Militärbischof Gelegenheit, die Fregatte Schleswig-Holstein in den Blick zunehmen, um Auftrag und Strukturen der Marine kennenzulernen.

Zusätzlich zu den Gesprächen mit der Besatzung und Kommandeuren der verschiedenen Dienststellen, sprach Bischof Overbeck sowohl mit Ehrenamtlichen als auch mit Hauptamtlichen der Katholischen Militärseelsorge. Das Team der beiden Militärpfarrämter Wilhelmshaven I und II hat seit letztem Jahr mit Militärpfarrer Torsten Stemmer und Pastoralreferent Rainer Schönborn Verstärkung erhalten. Auf neuen Wegen schaffen sie gemeinsam mit ihren Pfarrhelfern Michael Stühlmeyer und Michael Schreiber, der Familienbetreuerin Ingeborg Barkhoff sowie dem ehrenamtlichen Mitarbeiterkreis Angebote für die Soldatinnen und Soldaten und deren Familien im Standort. 

Sie berichteten dem Bischof ihre Erfahrung, dass die Militärseelsorge vor allem über gemeinsame Erlebnisse sichtbar werde. Klassische Aushänge seien kaum wirksam und fänden keine große Beachtung. Diesen Wandel hat auch Bischof Overbeck beobachtet: „Das Internet ist das Medium, das wir brauchen.“ Kirche müsse gerade heute besonders sichtbar werden, sagte der Bischof. 

Das betonte er auch in seiner Predigt, die er am Dienstag beim Pontifikalamt in St. Willehad in Wilhelmshaven hielt: Frieden und Gerechtigkeit seien keine Selbstverständlichkeiten. Aus dem Geist Christi müsse jede und jeder Position beziehen und sich für den Erhalt von Demokratie und Solidarität einsetzen. Der ökumenische Gedanke sei dabei unabdingbar. Nur gemeinsam mit der Evangelischen Militärseelsorge könne Schutz und Geleit für die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz aber auch in der Heimat garantiert werden. 

Er fügte hinzu, dass die Militärseelsorgen von staatlichen Weisungen unabhängig seien. Damit unterliege jedes Gespräch mit einem Seelsorger oder einer Seelsorgerin dem Beichtgeheimnis und der damit verbundenen Schweigepflicht. Militärbischof Overbeck betonte: „Wir sind die einzigen, die nicht sagen dürfen, was sie wissen.“

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