Katholische Jugend gegen Waffenexporte und für gerechtes Europa

BDKJ-Bundesvorstand: v.l.n.r. Thomas Andonie, Lisi Maier, Katharina Norpoth, Pfarrer Dirk Bingener © BDKJ-Bundesstelle / Christian Schnaubelt
BDKJ-Bundesvorstand: v.l.n.r. Thomas Andonie, Lisi Maier, Katharina Norpoth, Pfarrer Dirk Bingener © BDKJ-Bundesstelle / Christian Schnaubelt

BDKJ-Hauptversammlung fordert EU zum Einsatz für Frieden auf

Burg Rothenfels (KNA). Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ruft zur Wahl "pro-europäischer" Parteien bei der Europawahl auf und fordert ein Verbot von Waffenexporten aus der EU an Drittstaaten. Bei seiner Hauptversammlung am Wochenende auf Burg Rothenfels im Bistum Würzburg sprach sich der Dachverband vieler katholischer Jugendorganisationen außerdem für Reformen in der Kirche und für ein sozialeres und gerechteres Europa aus.

Jugendbischof Stefan Oster rief am Rande der Versammlung alle jungen Wähler zur Beteiligung an der Europawahl auf. Sie sollten am besten Kräfte wählen, die nicht spalten, sondern Europa zusammenführen und vertiefen. Es sei wichtig, dass sich junge Menschen politisch und sozial engagierten. Gerade Christen hätten die Aufgabe, den Kontinent mitzugestalten, "weil wir glauben, dass christliche Wurzeln Europa ganz maßgeblich mitgeprägt haben".

Der BDKJ rief ebenfalls zur Beteiligung an der Wahl auf und zu mehr Engagement für ein gerechtes, offenes, demokratischeres und junges Europa. "Als junge Menschen denken wir über nationale Grenzen hinaus und arbeiten gemeinsam an unserem Ziel einer gelingenden europäischen Integration", erklärte Bundesvorsitzende Katharina Norpoth. Die Delegierten bekräftigten zudem Forderungen nach einer gemeinsamen Grundsicherung und einem europäischen Mindestlohn.

Zu einem gerechten Europa gehöre auch die Verantwortung zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens, ergänzte BDKJ-Bundespräses Dirk Bingener: "Ein gerechtes Europa hält Klimaziele ein. Gerecht heißt eben nicht auf Kosten kommender Generationen oder auf Kosten der Schöpfung zu leben." Außerdem mahnte der Verband, die Asylpolitik in Europa neu auszurichten und die Seenotrettung wieder aufzunehmen.

Der BDKJ forderte darüber hinaus ein Verbot von Waffenexporten aus der EU an Drittstaaten und sprach sich für einen ständigen europäischen Sitz im UN-Sicherheitsrat aus. Als Friedensnobelpreisträgerin müsse sich die EU tatsächlich "zu einer Macht für nachhaltige Friedenspolitik entwickeln", betonte der BDKJ-Bundesvorsitzende Thomas Andonie. Außerdem müssten die Ausgaben zur Friedensförderung stets höher sein als die für Rüstung.

Bei der Versammlung ging es auch um geistlichen und sexuellen Missbrauch in der Kirche und um die Rolle der Jugendverbände bei der Prävention. In der Debatte zeige sich aber auch, "dass systemische Veränderungen in der katholischen Kirche notwendig sind, um der Frohen Botschaft wieder zu dienen", erklärte Andonie.

Zum kirchlichen Datenschutzgesetz forderte der BDKJ, Rahmenbedingungen zu schaffen, die ehrenamtliches Engagement fördern und nicht behindern. Außerdem bekräftigte die Versammlung die Forderung, Jugend an politischen Entscheidungen intensiver zu beteiligen und das Wahlalter auf 14 Jahre abzusenken.

Bei der BDKJ-Hauptversammlung haben über 100 Delegierte die 660.000 Mitglieder in den 17 katholischen Jugendverbänden und 26 Diözesanverbänden vertreten.

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