Overbeck ruft zum entschiedeneren Kampf gegen den Klimawandel auf

Dr. Franz-Josef Overbeck ist u.a. Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr © Bundeswehr / Katharina Junge
Dr. Franz-Josef Overbeck ist u.a. Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr © Bundeswehr / Katharina Junge

Erkenntnisse der Klimaforscher dürften nicht weiterhin angezweifelt und Konsequenzen nicht verschoben werden, sagte Dr. Franz-Josef Overbeck, der auch Katholischer Militärbischof für die Bundeswehr ist.

Bonn/Kattowitz (KNA). Zum Endspurt der Weltklimakonferenz im polnischen Kattowitz ruft die katholische Kirche in Deutschland die internationale Staatengemeinschaft, aber auch jeden Einzelnen zu einem entschiedeneren Kampf gegen den Klimawandel auf. "Es ist unsere moralische Pflicht und Verantwortung, aus Solidarität mit den Armen und mit zukünftigen Generationen den Klimawandel zu bekämpfen", betonte Sozialbischof Franz-Josef Overbeck am Samstag: "Das Schicksal derjenigen, die vom Klimawandel betroffen sein werden, darf uns nicht gleichgültig sein. Wir müssen handeln."

Gleichzeitig betonte der Essener Bischof, dass - unabhängig vom Ausgang der Weltklimakonferenz - neben den Staaten auch Städte und Kommunen, zivilgesellschaftliche Gruppen und nicht zuletzt jeder Einzelne gefordert sei, zu einer Änderung der Lebensstile beizutragen: "Jede und jeder kann und muss seinen Beitrag leisten", so der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz.

Zugleich warnte Overbeck vor der Hoffnung, das Klimaproblem allein durch neue Technologien zu lösen. Manche stellten die Notwendigkeit in Frage, den Ausstoß von Treibhausgas zu reduzieren, und wollten stattdessen "mit technischen Mitteln, durch sogenanntes Geo-Engineering, unseren Planeten verändern. Dieser Versuchung dürfen wir nicht erliegen - solche großräumigen Eingriffe in die Schöpfung wären ein Spiel mit dem Feuer. Vorbeugung ist besser als jedes Behandeln von Symptomen."

Weiterhin kritisierte der deutsche Sozialbischof die Diskussionen um den Sonderbericht des Weltklimarates: Es sei "sehr bedauerlich", dass die Forschungsergebnisse der Klimawissenschaft immer noch nicht von allen akzeptiert würden: "Wir können es uns nicht erlauben, die Erkenntnisse der überwältigenden Mehrheit der Klimaforscher weiterhin anzuzweifeln und Konsequenzen auf den Sankt-Nimmerleinstag zu verschieben", sagte Overbeck.

Die Weltklimakonferenz (COP24) hat am 3. Dezember in Kattowitz begonnen und sollte eigentlich schon am Freitag zu Ende gegangen sein. Jetzt ist von einem Abschluss am Wochenende die Rede. Zahlreiche Umweltverbände und kirchliche Hilfswerke befürchten, dass es zu einer Abschlusserklärung ohne konkrete Fortschritte kommen könnte.

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