Militärgeneralvikar: „Ehrlichkeit von Anfang an!“

Militärgeneralvikar Msgr. Reinhold Bartmann und Wehrbeauftragter Dr. Hans-Peter Bartels © KS / Doreen Bierdel
Militärgeneralvikar Msgr. Reinhold Bartmann und Wehrbeauftragter Dr. Hans-Peter Bartels © KS / Doreen Bierdel

Workshop zu "Vereinbarkeit des Dienstes in der Bundeswehr mit dem Familien- und Privatleben“

Am Mittwoch sind zahlreiche Experten aus Bundeswehr und Militärseelsorge zusammengekommen, um über „Vereinbarkeit des Dienstes in der Bundeswehr mit dem Familien- und Privatleben“ zu sprechen. Zu dieser Konferenz hatte der Wehrbeauftragte des Bundestages, Dr. Hans-Peter Bartels, bereits zum vierten Mal nach Berlin eingeladen. Mitveranstalter sind von Beginn an die Katholische und Evangelische Militärseelsorge. Der Evangelische Militärbischof Dr. Sigurd Rink betonte in seinem Grußwort, dass vor allem darauf geachtet werden müsse, dass Familie nicht nur die Kernfamilie meine, sondern im größtmöglichen Rahmen gedacht werden müsse.

In vier verschiedenen Workshops kamen die Teilnehmer zu konkreten Themen ins Gespräch: 

Im Workshop „Biografieorientierung in der Bundeswehr“ gab Dr. Peter Wendl vom Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) an der Katholischen Universität Eichstätt neue Impulse. Gerade die Soldatinnen und Soldaten konnten in diesem Rahmen ihre ganz persönlichen Erfahrungen einbringen und bestehende Probleme benennen. 

Ein weiterer Arbeitskreis widmete sich den moralischen Verletzungen und deren Auswirkungen auf das Familienleben. Unter moralischer Verletzung (moral insury) verstehe man eine Verletzung des moralischen Gewissens eines Individuums, die aus einem Akt wahrgenommener moralischer Übertretung resultiert und der eine tiefe emotionale Scham auslöst, hieß es zur Erklärung des Begriffs. Im Anschluss an die Arbeit in den Workshops diskutierten neben dem Wehrbeauftragten u. a. Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann von der Katholischen Militärseelsorge und Militärgeneraldekan Matthias Heimer von der Evangelischen Militärseelsorge das breite Themenfeld. 

Eine Gemeinsamkeit aller Workshops brachte Militärgeneralvikar Bartmann auf den Punkt: „Ehrlichkeit von Anfang an!“ Es müsse offen und aufrichtig mit den Soldatinnen und Soldaten gesprochen werden. Der Wehrbeauftragte unterstrich diese Aussage und betonte, dass die Bundeswehr als Arbeitgeber sich in der Spannung zwischen Planbarkeit – Flexibilität – Ehrlichkeit befände. Der richtige Weg sei eingeschlagen. Es mangele dabei aber nicht an ausreichenden Herausforderungen.

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