„Stiller Kamerad“ – Dokumentation über Traumatherapie für Soldaten

Podiumsdiskussion nach dem Film "Stiller Kamerad" mit v.l.n.r. Oberstarzt Dr. Peter Zimmermann (Bundeswehrkrankenhaus Berlin), Claudia Swierczek (Traumatherapeutin), Thomas Wiegold (Journalist und Moderator), Ministerialdirigent Wolfgang Müller (Amt des Wehrbeauftragten), André Wüstner (Vorstand Deutscher BundeswehrVerband) © KS / Barbara Dreiling
Podiumsdiskussion nach dem Film "Stiller Kamerad" mit v.l.n.r. Oberstarzt Dr. Peter Zimmermann (Bundeswehrkrankenhaus Berlin), Claudia Swierczek (Traumatherapeutin), Thomas Wiegold (Journalist und Moderator), Ministerialdirigent Wolfgang Müller (Amt des Wehrbeauftragten), André Wüstner (Vorstand Deutscher BundeswehrVerband) © KS / Barbara Dreiling

Film von Leonhard Hollmann zeigt, wie verletzte Soldaten zurück ins Leben finden.

Sie erlebten dauernde Bedrohung und Lebensgefahr im Einsatz in Afghanistan, sie haben einen Feind getötet oder miterlebt, wie Kinder misshandelt wurden. Seelische Verletzungen von Soldaten behindern den Alltag und lassen das Leben unerträglich werden bis zur völligen Hoffnungslosigkeit. Der Dokumentarfilm „Stiller Kamerad“ zeigt, wie Soldaten und eine Soldatin zurück ins Leben finden.

Wo es trotz Psychotherapie nicht gelungen ist, die seelischen Verletzungen zu heilen, fanden die Patienten bei Traumatherapeutin Claudia Swierczek wieder Kontakt zu sich selbst. Claudia Swierczeks Methode ist die pferdegestützte Therapie. Der Film zeigt, wie die Soldaten und die Soldatin Pferde führen, Hindernisse überwinden, und bei den Tieren lernen, ihre traumatischen Erinnerungen zu verarbeiten. Die Pferde spiegeln Unsicherheit und Angst, sodass die Patienten zunächst ihr eigenes Verhalten kennenlernen.

Rund 100 Soldatinnen, Soldaten und Gäste aus Politik, Verbänden und Militärseelsorge sind zur Filmvorführung am 8. November in Berlin gekommen. Der anderthalbstündige Dokumentarfilm von Leonhard Hollmann wurde unter anderem von der Soldaten und Veteranen Stiftung unterstützt.

Oberstarzt Dr. Peter Zimmermann aus dem Bundeswehrkrankenhaus Berlin sagte bei der anschließenden Podiumsdiskussion, dass die Erfolge der pferdegestützten Traumatherapie auch wissenschaftlich nachgewiesen werden konnten. Somit besteht die Möglichkeit, dass diese Therapieform demnächst durch die unentgeltliche truppenärztliche Versorgung finanziert werden kann. Bisher unterstützen die Soldaten und Veteranen Stiftung und caritative Träger wie die katholische und evangelische Militärseelsorge die pferdegestützte Traumatherapie. 

Nachrichtenarchiv