Archiv des Katholischen Militärbischofs
Das Archiv des Katholischen Militärbischofs (AKMB) ist zuständig für die Verwaltung und Erschließung des archivwürdigen Schrift-, Bild- und Tongutes der Kurie des Militärbischofs und seines Jurisdiktionsbereiches. Darüber hinaus sammelt es Dokumentationsgut zur Geschichte der Militärseelsorge.
- Rechtsgrundlage: Anordnung über die Sicherung und Nutzung der Archive der katholischen Kirche Verordnungsblatt des Katholischen Militärbischofs für die Deutsche Bundeswehr, Nr. 4, 51. Jg., Berlin 2015, S. 41-45
- Träger: Katholische Soldatenseelsorge AöR
- direkt dem Generalvikar des Katholischen Militärbischofs unterstellt
- Sigle: AKMB
Bestandsübersicht
- Militärkirchenbücher aus katholischen Militärpfarreien (1730-1945)
Digitalisierte Militärkirchenbücher - Aktensplitter der Katholischen Feldpropstei in Berlin (1914-1918)
- Sammlung Werthmann (Akten des Feldgeneralvikars Georg Werthmann, Schwerpunkt 1935-1945)
- Bestand Wehrmachtseelsorge (v.a. Tätigkeits- und Seelsorgeberichte)
- Dokumentationsgut zur Kriegsgefangenschaft (vor allem zum „Stacheldrahtseminar“ in Chartres)
- Akten Werthmann (Labor Service-Seelsorge und Planung der Militärseelsorge in der Bundeswehr)
- Aktenbestände der Katholischen Militärseelsorge seit 1956
- Akten der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS)
- Nachlässe von Militärseelsorgern
- Fotos; Karten; Plakate; Plaketten
- Audio- und audiovisuelle Medien
Historische Dienstbibliothek
- Präsenzbibliothek (keine Ausleihe)
- ca. 5.000 Bände
- Veröffentlichungen zur Geschichte der Militärseelsorge, militärwissenschaftliche Werke, Nachschlagewerke u. a.
Militärkirchenbücher online nutzen
Auf der Plattform Matricula Online stellen wir Ihnen die Kirchenbücher im Archiv des Katholischen Militärbischofs zur Recherche zur Verfügung. Zugänglich sind Taufregister, die mindestens 120, und Heirats- und Sterberegister, die mindestens 100 Jahre alt sind. Die Beschränkung auf die älteren Jahrgänge schützt die persönlichen Daten noch lebender Personen.
Geschichte des Archivs
Neben der Registratur der seit 1956 bestehenden Kurie des Kath. Militärbischofs und des daraus erwachsenen archivwürdigen Aktenbestandes stellte die „Sammlung Werthmann“ sozusagen eine Keimzelle für die Einrichtung des Archivs im Jahre 1978 dar. Georg Werthmann, Feldgeneralvikar der Wehrmacht (1936-1945) und erster Militärgeneralvikar für die Bundeswehr (1956-1962), hatte seit 1945 damit begonnen, Unterlagen und Material für eine geplante Darstellung der Geschichte der Kath. Feldseelsorge zu sammeln, zu sichten und zu ordnen, wobei der Hauptbestandteil in Akten besteht, die sich mit Personal- und Sachfragen der Militärseelsorge in der ehemaligen Wehrmacht befassen und von Werthmann als „laufende Registratur“ vor der Vernichtung gerettet worden waren. Die übrigen Akten des Kath. Feldbischofsamtes der Wehrmacht mit Sitz in Berlin sind bei den Luftangriffen auf die ehemalige Reichshauptstadt während des Zweiten Weltkrieges verbrannt.
Erschließung der Akten der Militärseelsorge der Bundeswehr (nach 1956)
Die Erschließung der Akten zur Geschichte der Militärseelsorge nach der Gründung der Bundeswehr 1956 dauert an. Im Rahmen von Katholizismus-, Kirchen- und Militärgeschichte wird die Militärseelsorge in der Bundeswehr wissenschaftlich aufgearbeitet. Auch für innerkirchliche Fragen der Ökumene, nachkonziliarer Entwicklungen und Kirchenbau können Akten der Militärseelsorge herangezogen werden. Die Aufarbeitung der institutionellen und biographischen Geschichte der Militärseelsorge ist ein fortwährendes Anliegen für das Archiv des Katholischen Militärbischofs, bei dem wissenschaftliche Forscher:innen und deren Einrichtungen willkommen sind. In Kürze werden erste Findmittel und Digitalisate auf einer eigenen Website des Archivs und auf dem Portal der Deutschen Digitalen Bibliothek genutzt werden können.
Bibliothek von Georg Werthmann
Das Archiv besitzt eine umfangreiche Bibliothek des früheren Feldgeneralvikars Georg Werthmann. Sie umfasst etwa 1.500 gedruckte Werke zur Kriegs-, Militär-, Seelsorge-, Friedens- und Sozialgeschichte mit einer Laufzeit von 1845 bis in die 1970er Jahre. Diese Bücher können im Online Public Access Catalogue (OPAC) der Bibliothek des Instituts für Theologie und Frieden recherchiert werden:
Link zum OPAC der Bibliothek des IThF
Die Bibliothek besitzt zusätzlich rund 200 weitere Werke, vor allem Maschinen- und Druckschriften, die unikat sind und bislang in keinem anderen OPAC recherchierbar sind. Darunter auch eine Reihe an englisch- und französischsprachigen Werken. Diese werden in Kürze und sukzessive in den OPAC eingespielt werden. Damit ist die Bibliothek eine einzigartige Quelle zur Militärseelsorge im 19. und 20. Jahrhundert und kann der Wissenschaft bereitgestellt werden.