Weltfriedenstag: Bischof Trelle verurteilt Umgang mit Flüchtlingen

Bischof Norbert Trelle verurteilte in seiner Predigt Menschenhandel und Schlepperwesen. (Foto: KMS / Barbara Dreiling)
Bischof Norbert Trelle verurteilte in seiner Predigt Menschenhandel und Schlepperwesen. (Foto: KMS / Barbara Dreiling)
Der Hildesheimer Dom zählt zum UNESCO-Welterbe. (Foto: KMS / Barbara Dreiling)
Der Hildesheimer Dom zählt zum UNESCO-Welterbe. (Foto: KMS / Barbara Dreiling)

Hildesheim. Über 500 Angehörige der Bundeswehr, der Polizei und Bundespolizei haben im Hildesheimer Dom einen Gottesdienst zum Weltfriedenstag gefeiert. Der Gottesdienst stand unter dem päpstlichen Leitwort "Nicht länger Sklaven, sondern Brüder und Schwestern". Im Anschluss fanden Führungen durch den frisch renovierten Dom, die Altstadt und das Michaelskloster statt. Veranstalter war das Katholische Militärdekanat Kiel mit dem Leitenden Militärdekan Rainer Schadt.

Proteste seien großspurig

Bischof Norbert Trelle verurteilte in seiner Predigt die gegenwärtigen Formen der Sklaverei: Menschenhandel und Ausbeutung von Arbeitsmigranten bis hin zu Prostitution, Schlepperbanden, die das Leben von Flüchtlingen aufs Spiel setzten und damit sogar einen größeren Gewinn machten als vergleichsweise mit Drogenhandel. Zudem kritisierte er die aktuellen Proteste gegen die "Islamisierung des Abendlandes" als großspurig und unchristlich.

Mehr Flüchtlinge zu erwarten

Im anschließenden Gespräch mit Soldaten forderte Trelle Politiker und Gesellschaft auf, sich auf wachsende Flüchtlingsströme einzustellen und legale Einwanderung in die Europäische Union zu ermöglichen, damit Flüchlinge nicht in die Hände von Schlepperbanden geraten. In den letzten Jahren sollen über 20.000 Flüchtlinge bei der Überfahrt nach Europa im Mittelmeer ertrunken sein.

Ausdrücklich dankte Bischof Trelle den Soldatinnen und Soldaten, Polizistinnen und Polizisten, dass sie sich verpflichtet wüssten, den Menschen zu helfen und an erster Stelle ihre Würde zu achten.

Barbara Dreiling

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