Trier, 03.05.2017. Rund um den Internationalen Soldatengottesdienst in der Liebfrauen-Basilika mit drei Bischöfen und zahlreichen Soldatinnen und Soldaten, Pilgerinnen und Pilgern, stand ein vielfältiges Programm: Im Rahmen des alljährlichen Pilgerwegs zum Gewand Christi, das in einer eigenen Heilig-Rock-Kapelle im Hochchor des Trierer Doms aufbewahrt wird, hatte Bischof Dr. Stephan Ackermann seinen Mitbruder, Militärbischof Dr. Franz-Josef Overbeck, von der Ruhr an die Mosel eingeladen.
Vor dem feierlichen Pontifikalamt, an dem außerdem der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters teilnahm, trafen sich die Soldaten aus der Region Saar, Mosel, Eifel und Umgebung unter Führung des Leitenden Militärdekans Köln, Monsignore Rainer Schnettker, in der Abteikirche St. Matthias. Nach einer Begrüßung durch Bruder Matthias von der dortigen Benediktiner-Abtei und einer Andacht begannen die Militärseelsorger, Soldaten und Zivilangestellten von dort aus ihre Fußwallfahrt durch den Trierer Süden ins Stadtzentrum. Hierbei wurde das Motto „heraus gerufen“ der Trierer Bistums-Synode aufgegriffen, das auch über den diesjährigen „Heilig Rock Tagen“ steht.
In der Liebfrauen-Basilika feierte um 11 Uhr der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr zusammen mit den beiden Trierer Bischöfen einen festlichen Gottesdienst unter dem Motto des von Papst Franziskus ausgerufenen Weltfriedenstags 2017: „Gewaltfreiheit – Stil einer Politik für den Frieden“. In seiner Predigt betonte Bischof Overbeck: „Wir sind in einer Welt ‚neuer Kriege‘ angekommen … Darum frage ich mich: Welche Wege zum Frieden gibt es angesichts einer solchen komplexen Lage? Frieden ist sichtlich mehr als ein Zustand ohne Krieg.“ Und weiter: „Frieden wird nicht gemacht, sondern gestiftet.“ „… nicht davon abzulassen, auf allen Wegen Frieden stiften zu wollen – und zwar auf Dauer!“, ermutigte der Militärbischof zum Abschluss der Predigt. Konzelebranten der Eucharistiefeier waren auch die Militärpfarrer des Militärdekanats Köln, die in diesen Tagen in Trier ihre regelmäßige Dienstbesprechung abhielten.
Am Ende der Hl. Messe dankte der Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, Oberst Erwin Mattes, den Bischöfen für alle Unterstützung, und Msgr. Rainer Schnettker den Soldaten für ihr Kommen und Mitwirken. Schließlich lud Bischof Ackermann dazu ein, in einer Prozession durch das „Paradies“ in den nebenan gelegenen Dom und in die Heilig-Rock-Kapelle zu ziehen. Dort gab es lebhafte Begegnungen mit den Kindern aus den Kindertagesstätten des Bistums Trier, die am selben Datum ihren Begegnungstag feierten.
Nach einem Mittagessen im Zelt am Bischöflichen Priesterseminar, an dem auch der Vizepräsident des BAAINBw in Koblenz, Generalmajor Klaus Veit teilnahm, hatten die Teilnehmer Gelegenheit, mit den Ortsbischöfen von Essen und Trier ins Gespräch zu kommen. Hierbei ging Dr. Overbeck als Militärbischof auf die aktuellen Spannungen innerhalb der Bundeswehr und das Stichwort „Haltung“ ein; er berichtete auf Fragen hin aber auch aus seinen Erfahrungen als Ruhr-, Sozial- und Adveniat-Bischof. Dr. Ackermann war neben Themen aus der Diözese Trier auch aus seiner Verantwortlichkeit für „Justitia et Pax“ und als Missbrauchsbeauftragter angefragt. Im Anschluss gab Militärbischof Overbeck u. a. Interviews für Radio Andernach und die Katholische Nachrichten-Agentur.
Nach einer Pause kamen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen abschließend im Kulturzelt auf dem Domfreihof erneut zusammen zu einem Platzkonzert des Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg unter Leitung von Oberstleutnant Christoph Scheibling, das bereits im Pontifikalamt beeindruckt hatte.
Jörg Volpers
Predigt von Bischof Overbeck im Pontifikalamt