Time-Out, Christmette und Glockenweihe – Weihnachten im Einsatz

Militärpfarrer Pater Patrick Beszynski beim Weihnachtsgottesdienst im Camp Castor in Mali kurz vor Sonnenuntergang © Bundeswehr / PAO
Militärpfarrer Pater Patrick Beszynski beim Weihnachtsgottesdienst im Camp Castor in Mali kurz vor Sonnenuntergang © Bundeswehr / PAO
Internationaler Adventsgottesdienst mit Militärpfarrer Gräßer im Rahmen des Time-Out-Seminars © Bundeswehr / PAO
Internationaler Adventsgottesdienst mit Militärpfarrer Gräßer im Rahmen des Time-Out-Seminars © Bundeswehr / PAO
Besuch auf dem Berg der Kreuze während des Time-Out-Seminars © KMBA / Sebastian Gräßer
Besuch auf dem Berg der Kreuze während des Time-Out-Seminars © KMBA / Sebastian Gräßer
Glockenweihe während des Weihnachtsgottesdienstes mit Militärpfarrer B. © Bundeswehr / PAO
Glockenweihe während des Weihnachtsgottesdienstes mit Militärpfarrer B. © Bundeswehr / PAO
Weihnachten auf dem Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" © Bundeswehr / PAO
Weihnachten auf dem Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" © Bundeswehr / PAO

Berlin, 04.01.2018. Weihnachten hat für viele Menschen etwas mit Familie und Heimat zu tun. Es ist ja auch das Fest einer Familie: Maria und Josef freuen sich über die Geburt ihres kleinen Sohnes Jesus. Doch viele Bundeswehr-Soldaten waren zu Weihnachten im Einsatz und tausende Kilometer von ihren Familien in Deutschland entfernt.

Schon Wochen vorher haben sie Geschenke für ihre Lieben zur Feldpost gebracht und selbst Geschenke vom Feldpostamt abgeholt. Doch wenn die Familie am Weihnachtsbaum Lieder singt, können sie nicht dabei sein. Manch einem hilft es dann, mit den Kameraden zum Weihnachtsgottesdienst zu gehen. Wenigstens ein paar Lieder und etwas Abwechslung vom Alltag im Camp.

Krippenspiel und Zipfelmützen

Die Soldatinnen und Soldaten in Kabul in Afghanistan haben sogar ein Krippenspiel eingeübt und aufgeführt. Mit dem katholischen Militärpfarrer Romanus Kohl feierten sie dann die Weihnachtsgottesdienste.

Wenige Soldaten im Camp Castor in Mali setzten sich zu Weihnachten rote Zipfelmützen auf. Es ist einfach zu warm bei über 30 Grad Celsius. Dafür gab es an allen Weihnachtsfeiertagen Gottesdienste mit Pater Patrick vor dem Kirchenzelt.

Lichtfeier und Landeskunde

Militärpfarrer Sebastian Gräßer aus Frankenberg reiste Mitte Dezember bis Anfang Januar als deutschsprachiger Seelsorger nach Rukla in Litauen. Somit konnten die deutschen, kroatischen und litauischen Soldatinnen und Soldaten am Heiligen Abend zusammen die Christmette feiern. Später gab es dann noch eine Lichtfeier am Lagerfeuer.

Bereits vor Weihnachten organisierte Militärpfarrer Gräßer ein Time-Out-Seminar mit 80 Teilnehmern über Landeskunde und Geschichte Litauens. Neben einer Stadtführung durch die Hauptstadt Vilnius besuchte die Gruppe auch das Museum der Opfer des Genozids. Zum Abschluss des alten Jahres und zum Start in das Jahr 2018 bot Militärpfarrer Gräßer jeweils eine Andacht an.

Wenn schon keine Kirche, dann wenigstens eine Glocke

Militärpfarrer Peter B. feierte mit den Soldatinnen und Soldaten im UNIFIL-Einsatz nicht nur den Gottesdienst am Heilig Abend. Er weihte auch eine Glocke ein, die das Einsatzkontingent sozusagen als Weihnachtsgeschenk erreichte. Sie ist über 100 Jahre alt und wurde für eine Kapelle in Berkum bei Bonn gegossen. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde sie in einer Scheune vergraben und versteckt, damit sie nicht für Kriegszwecke eingeschmolzen würde. Die 150 Kilogramm schwere Glocke „Johannes der Täufer“ war noch unverbaut und läutet nun erstmalig für die Soldatinnen und Soldaten im UNIFIL-Einsatz, die eigens dafür einen Glockenstuhl gezimmert hatten.

Die Besatzung des Einsatzgruppenversorgers "Frankfurt am Main" feierte Weihnachten unter einem großen Weihnachtsbaum im Hangar des Schiffes im Einsatzgebiet Ägais. Dort lud Militärpfarrer Torsten S. am Heiligen Abend zu einem Weihnachtsgottesdienst ein. Anschließend gab es ein gemeinsames Fest mit Abendessen, Auftritt des Bordchores und Bescherung. (bd)

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