Mit Weihnachtsbriefmarke den Bedürftigen helfen

Die Weihnachtsbriefmarke zeigte einen Engel und die Botschaft: „Euch ist heute der Engel geboren“. © KS / Theo Weisenburger
Die Weihnachtsbriefmarke zeigte einen Engel und die Botschaft: „Euch ist heute der Engel geboren“. © KS / Theo Weisenburger

„+40“ – das ist die Botschaft der neuen Weihnachtsbriefmarke, die vom Bundesfinanzministerium herausgegeben und am Dienstagnachmittag in der Berliner Christophoruskirche vorgestellt wurde. „+40“ deshalb, weil zum eigentlichen Markenwert von 85 Cent jeder Käufer weitere 40 Cent bezahlt, die der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und deren Projekten zugutekommen. Auf diese Weise kommen laut einer Mitteilung des Ministeriums jährlich rund zehn Millionen Euro zusammen.

Geld, das dringend benötigt wird, wie Lissy Eichert, Pastoralreferentin im Erzbistum Berlin und Vorstandsvorsitzende des Vereins Pallotti-Mobil, erläuterte.  Pallotti-Mobil ist ein in der Berlin-Neuköllner Christophorus-Gemeinde angesiedeltes Projekt. Unter dem Motto „Bedürftige helfen Bedürftigen“ werden dort unter anderem Wohnungen für ehemals obdachlose Menschen renoviert, eine Suppenküche betrieben und Menschen in Krisensituationen therapeutisch begleitet. „Wir fördern ihr Selbstvertrauen und geben ihnen Lebensmut“, sagte Eichert – und das Wichtigste sei, dass sie mit Würde behandelt werden.

Die zusätzlichen 40 Cent pro Briefmarke seien gut angelegtes Geld, sagte Michael Groß, der Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. Die vielen Projekte der Wohlfahrtspflege leisteten einen wichtigen Beitrag zum sozialen Frieden in Deutschland. Aber er sagte auch: „Es ist schade, dass es in Deutschland so viele Projekte gibt, die unterfinanziert sind.“ In diesen Projekten seien drei Millionen Ehrenamtler und zwei Millionen hauptamtlich Beschäftigte tätig, die angesichts der zunehmenden Probleme „hoch- und überbelastet“ seien. Es gebe immer mehr Menschen in Deutschland, die nicht einmal mehr ihren Lebensunterhalt finanzieren können.

Zuvor hatte auch Prälat Karl Jüsten vom Kommissariat der deutschen Bischöfe auf die aktuelle Diskussion um die Staatsfinanzen angespielt. Eigentlich hatte Bundesfinanzminister Christian Lindner die Weihnachtsbriefmarke persönlich in der Christophorus-Gemeinde vorstellen wollen, hatte dann aber wegen der Haushaltsdiskussionen abgesagt. Er hoffe, dass der Minister die fehlenden 60 Milliarden Euro finde, sagte Jüsten, denn „es wäre schlecht, wenn das Geld nur von den Armen genommen würde“.

Die Weihnachtsbriefmarke zeigte einen Engel und die Botschaft: „Euch ist heute der Engel geboren“. Mit dieser Marke endet ein dreiteiliger Zyklus von Sonderbriefmarken zum Thema „Die Botschaft des Engels.“ Die Briefmarken sind seit Anfang November erhältlich.

Theo Weisenburger

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