Katholikentag-Auftakt in Leipziger Kaserne

Oberst Helmut Baumgärtner (r.) und Oberst i. G. Hans Peter Fischer (l.) wollen mit der überreichten Fahne auf den 100. Deutschen Katholikentag einstimmen. © Lisa Steppa
Oberst Helmut Baumgärtner (r.) und Oberst i. G. Hans Peter Fischer (l.) wollen mit der überreichten Fahne auf den 100. Deutschen Katholikentag einstimmen. © Lisa Steppa
Mit der Darstellung des Gemäldes „Schaustellung des Herrn“ gelang es Pastoralreferent Franz J. Eisend, auf große Fragen, wie die nach der Würde des Menschen, hinzuweisen. © Lisa Steppa
Mit der Darstellung des Gemäldes „Schaustellung des Herrn“ gelang es Pastoralreferent Franz J. Eisend, auf große Fragen, wie die nach der Würde des Menschen, hinzuweisen. © Lisa Steppa

Zum Auftakt des „Tages der Militärseelsorge“ während des 100. Deutschen Katholikentags (25. bis 29. Mai 2016) in Leipzig, übergab Pastoralreferent Franz J. Eisend vom Katholischen Militärpfarramt Delitzsch eine Katholikentags-Fahne an die Standortältesten von Leipzig und Dresden. Die Fahne wird in der General-Olbricht-Kaserne ihren Platz finden.

Bis auf den letzten Platz gefüllt war der „Raum der Stille“ am 1. Februar 2016 in der General-Olbricht-Kaserne in Leipzig. Die Militärseelsorge hatte wie jeden Montag zum „Nachtisch“ eingeladen. Unter den Gästen waren diesmal auch Oberst Helmut Baumgärtner, Kommandeur des Landeskommandos Sachsen, und Oberst i. G. Hans Peter Fischer, Chef des Stabes im Ausbildungskommando.

Als Thema für die Andacht hatte Pastoralreferent Franz Eisend die zentrale Botschaft des Katholikentages – „Seht, da ist der Mensch“ – gewählt. „Ich verstehe darunter eine neue Art des Sehens, die vom Menschen her zum Menschen hin geht“, erklärte Pastoralreferent Eisend, der seit September 2013 im Katholischen Militärpfarramt Delitzsch als Militärseelsorger arbeitet und für die Standorte in Delitzsch, Leipzig und Weißenfels verantwortlich ist. Beim „Nachtisch“ der Militärseelsorge in Leipzig hält er im Wechsel mit dem evangelischen Kollegen, Militärpfarrer Martin Hüfken, regelmäßig die Andacht.

Alle zwei Jahre findet der Katholikentag im Wechsel mit dem Deutschen Evangelischen Kirchentag statt. Die Bundeswehr in Sachsen unterstützt den 100. Deutschen Katholikentag in Leipzig. Die Katholikentags-Fahne, die Eisend nach der Andacht an Oberst Helmut Baumgärtner und an Oberst i. G. Hans Peter Fischer übergab, ist ein Banner, das zu jedem „Deutschen Katholikentag“ neu entworfen wird. Die fast drei Meter hohe Fahne, versehen mit dem Leitwort des Katholikentags, ist ein sichtbares Zeichen, mit dem auf diese große kirchliche, aber auch gesellschaftliche Veranstaltung hingewiesen und geworben wird. Dort wo die Fahne hängt oder weht, ist ganz in der Nähe Katholikentag, erklärte Eisend.

In seiner Andacht im „Raum der Stille“ in der General-Olbricht-Kaserne sprach Eisend über das Bild „Schaustellung des Herrn“ des Malers Jörg Breu des Älteren. In ihm wird der gefolterte, in ein purpurnes Gewand gekleidete und mit einer Dornenkrone gekrönte Gefangene Jesus von Nazareth dargestellt. Damit wies der Militärseelsorger unter anderem auf die Frage nach dem Respekt vor der Würde des Menschen hin. „Wir Menschen müssen lernen, uns als Menschen auf Augenhöhe achtsam zu begegnen“, so Franz Eisend. Er spannte damit auch den Bogen bis hin zur „Goldenen Regel“, die schon Jesus als menschliche Verpflichtung zusammengefasst hatte und die sich im von Jesus überlieferten Ausspruch: „Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten“ widerspiegelt.

Während der Fahnenübergabe dankten Oberst Baumgärtner und Oberst i. G. Fischer dem Pastoralreferenten und versicherten, die katholische Kirche bei den Vorbereitungen zu unterstützen. Zum „Tag der Militärseelsorge“ am 27. Mai wird in der Leipziger General-Olbricht-Kaserne ein zentraler Feldgottesdienst der Katholischen Militärseelsorge mit Militärbischof Dr. Franz-Josef Overbeck gefeiert.
 
Eisend wies während der Fahnenübergabe auf die vielfältigen Dialogmöglichkeiten während des Katholikentags hin. Neben einem bunten Kulturprogramm wird es im Katholikentags-Jubiläumsjahr auch eine „Kirchenmeile“ geben, auf der sich über 250 kirchliche Organisationen, Verbände, Vereine, Bistümer und Ordensgemeinschaften präsentieren. „Zu den Veranstaltungen des Katholikentags sind alle Soldatinnen und Soldaten sehr herzlich nach Leipzig eingeladen“, so Eisend. So lädt die Militärseelsorge zum Feldgottesdienst am 27.5. um 11:00 Uhr mit anschließendem Eintopfessen in die General-Olbricht-Kaserne ein. Im Rahmen der großen Gesprächsforen des Katholikentags findet am Nachmittag von 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Militärbischof Dr. Franz-Josef Overbeck unter dem Thema „Brandstifter oder Friedensförderer? Die Friedenskonzepte der Religionen im Dialog“ statt.

Zudem wird die Katholische Militärseelsorge unter dem Motto „Kirche unter Soldaten“  mit einem Info-Zelt auf der zentralen „Kirchenmeile“, geöffnet von Donnerstag bis Samstag, in der Leipziger Innenstadt präsent sein. 

Franz Eisend / Cornelia Riedel

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