Adveniat fordert mehr Transparenz und die Überprüfung des Handels mit TV-Sportrechten

Logo der Bischöflichen Aktion "Adveniat" für Lateinamerika

Essen, 28. Mai 2015.„Stoppt Korruption im Sport!“ Das hat Adveniat-Geschäftsführer Stephan Jentgens aus Anlass der aktuellen FIFA-Korruptionsaffäre gefordert. Zudem müsse der milliardenschwere Handel mit TV-Sportrechten überprüft werden, der nicht nur im Fußball die Schere zwischen Arm und Reich auseinanderdriften lasse. „Diese absurd hohen Summen, von denen die Bevölkerung in den Gastgeber-Nationen der Großereignisse nicht einmal ansatzweise profitiert, sind auch der Schmierstoff für Korruption und organisierte Kriminalität“, sagte Jentgens. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass zahlreiche hochrangige FIFA-Funktionäre insbesondere aus Lateinamerika in einer gemeinsamen Aktion der Schweizer und der US-amerikanischen Justiz im Vorfeld des FIFA-Kongresses in Zürich festgenommen wurden. Gegen die Funktionäre – unter anderem aus Argentinien, Brasilien, Costa Rica, Guatemala, Nicaragua, Uruguay und Venezuela – wird wegen Unterschlagung, Geldwäsche und organisierter Kriminalität ermittelt.

Bereits im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2014, die nun im Rahmen der Korruptionsvorwürfe erneut ins Schlaglicht der Öffentlichkeit geraten ist, hatte sich das Aktionsbündnis „Steilpass“ für Gerechtigkeit und bessere Lebensbedingungen für die Menschen an den Rändern der Gesellschaft eingesetzt. Mit der Übergabe der Petition „Fairness für alle!“ – unterzeichnet von 10.000 Menschen – an die deutsche Bundesregierung hatte die WM-Aktion ihren Höhepunkt erreicht. Das Aktionsbündnis hatte die Bekämpfung von Korruption und die Herstellung von Transparenz gefordert. Dieser Appell sei laut Jentgens nicht allein an die Politik, sondern gerade auch an die Ausrichter sportlicher Großveranstaltungen gerichtet. „Bei der Fußball-Weltmeisterschaft oder den Olympischen Spielen geht es um horrende Gewinne, die offengelegt werden und auch der benachteiligten Bevölkerung am Austragungsort zugutekommen müssen“, forderte Jentgens mehr Transparenz. „Für unsere Gesellschaften ist es unabdingbar, Machtmissbrauch und Korruption auf allen Ebenen gesellschaftlichen Handelns zu unterbinden.“ Das Engagement für Fairness und Gerechtigkeit werde Adveniat mit Blick auf die anstehenden Großereignisse, die Copa América 2015 in Chile und die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro, in einem noch größeren Bündnis weiterführen.

Vom 5. bis 21. August 2016 werden in Rio de Janeiro zunächst die Olympischen Sommerspiele und vom 7. bis 18. September 2016 die Paralympics stattfinden. Das Aktionsbündnis „Rio bewegt. Uns.“ will die Verantwortlichen der Olympischen Sommerspiele 2016 auch daran messen, ob sie gemäß ihrer Absichtserklärung in der „Agenda 20+20“ auf Fairness achten – nicht allein im sportlichen Wettbewerb, sondern auch im Zusammenspiel mit der brasilianischen Gesellschaft. Zu dem Bündnis gehören Adveniat, Kolping International, die KAB, der DJK-Sportverband, die KLJB, Misereor, die Missionszentrale der Franziskaner, die Katholische Erwachsenenbildung und weitere Organisationen. Partner in Brasilien sind die Brasilianische Bischofskonferenz (CNBB), die Brasilianische Ordenskonferenz (CRB) und die Erzdiözese Rio de Janeiro. Weitere Informationen unter www.adveniat.de

Carolin Kronenburg

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