Akten und Bücher professionell säubern

© KS / Maik Schmerbauch
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Das Archiv des Militärbischofs besuchte Restaurationswerkstätte in Leipzig

Archivgut kann durch Havarien wie Wasser, Feuer, Tintenfraß und Schimmel Schaden nehmen. Welche Restaurationsmöglichkeiten es in diesen Fällen gibt, das wollten Dr. Maik Schmerbauch, Leiter des Archivs des Katholischen Militärbischofs, und Archivmitarbeiterin Stefanie Radschinsky am Mittwoch, 15. Februar, in Leipzig in Erfahrung bringen. Gemeinsam mit drei Kollegen des Notfallverbundes der Archive von der TU Berlin und vom Archiv der Max-Planck-Gesellschaft besuchten sie die auf Restaurierung spezialisierte Leipziger Firma Paperminz.

Nach einer Einführung durch die Geschäftsführerin der Firma wurden der Gruppe verschiedene Stationen der Restaurierungsstrecke gezeigt. So wird in der Firma das durch Wasser beschädigte Archivgut - Akten, Bücher und Ordner, sowohl von Archiven als auch von Bibliotheken - zunächst in speziellen Tiefkühlfächern runtergekühlt, und dann wird ihm in einer Trockenanlage das Wasser entzogen, um den Schaden am genässten Papier so gut es möglich ist zu beheben.

Ebenso hat die Firma mehrere Arbeitsplätze, an denen die von Schmutz, Schimmel und Tintenfraß befallenen Akten und Bücher professionell gesäubert werden können. Auch stark beschädigtes altes Papier, durch Säure zerfressen oder auch gerissen, kann durch einen Cellulose-Ersatz und Japan-Papier in einem speziellen Entsäuerungs- und Wiederherstellungsverfahren mit Alkaloiden originalähnlich restauriert werden. Damit besitzt Paperminz mit über 20 Mitarbeitern ein umfangreiches Restaurations-Portfolio und Know-how, auf das Archive und Bibliotheken aus ganz Deutschland zurückgreifen können, wenn stark beschädigtes Archivgut und Bücher restauriert werden müssen.

Im Fall des Archivs des Militärbischofs beträfe das im Fall einer Havarie vor allem die älteren Kirchenbücher. Die Digitalisierung von wichtigem Archivgut hat deshalb auch weiter hohe Priorität, um im Fall eines vollständigen Verlustes des Originals einen Ersatz zu sichern. Hier macht das Archiv weiter große Fortschritte. Zum Abschluss besuchte die kleine Gruppe noch das Universitätsarchiv Leipzig, das zahlreiche Akten und Dokumente dieser alten deutschen Universität bis ins Mittelalter zurück verwaltet. Für den Fall eines immensen Schadens am Archivgut der Militärseelsorge, der hoffentlich nie eintritt, wäre Leipzig definitiv eine gute Adresse für Restaurationsarbeiten, so die Erkenntnis des Archivleiters.

Maik Schmerbauch

Nachrichtenarchiv