Perspektiven aufzeigen

67. Gesamtkonferenz der Katholischen Militärseelsorge eröffnet

Köln, 14.10.2024. „Nicht wie Maschinen, sondern mit viel Herzblut“: So beschrieb Msgr. Wolfgang Schilk, wie die Katholischen Militärseelsorgerinnen und Militärseelsorger ihre Aufgabe sehen. Sie treffen sich seit Montag in Köln zu ihrer nunmehr 67. Gesamtkonferenz, Msgr. Schilk eröffnete in Vertretung des erkrankten Militärgeneralvikars Msgr. Reinhold Bartmann die Veranstaltung und trug den Bericht zur Lage vor. 

„Diakonische Pastoral als Kerngeschäft. Perspektiven der Katholischen Militärseelsorge“ – so lautet das Thema der diesjährigen Gesamtkonferenz, mit dem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis Ende der Woche in Vorträgen und Diskussionsrunden befassen. Mehr als 60 Priester und knapp 19 Pastoralreferentinnen und -referenten praktizieren derzeit das, was das Leitbild der Militärseelsorge so beschreibt: „Mitgehen, wo die Soldatinnen und Soldaten sind.“  

Mitgehen wird die Militärseelsorge etwa nach Litauen. Angesichts des „sicherheitspolitischen Klimawandels“, wie Msgr. Schilk es nannte, plant die Bundeswehr dort die Stationierung einer neu aufgestellten Brigade, die Militärseelsorge somit die Einrichtung zweier Militärpfarrämter. Auch an anderer Stelle ist Zuwachs zu verzeichnen, zum Beispiel bei den Intensivmaßnahmen für Familien. Gleichbleibend wertvoll und wichtig sei die Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes, zu der die Militärseelsorge auch fürs kommende Jahr wieder aufruft. 

Als aktuell drängendstes Problem für die Militärseelsorge nannte Msgr. Schilk die Besetzung offener Stellen. Doch immerhin: Am ersten Abend der Gesamtkonferenz konnte er eine Reihe von Frauen und Männern begrüßen, die künftig als neu eingestellte Militärseelsorger, Pfarrhelferinnen und Pfarrhelfer und Angestellte des Militärbischofsamtes ihren Dienst versehen werden. Gleichzeitig aber hieß es auch Abschied nehmen von denen, die die Militärseelsorge in den vergangenen Monaten verlassen haben.

Stellvertretend für sie sprach Prof. Heinz-Gerhard Justenhoven, bis vergangenes Jahr Direktor des Instituts für Theologie und Frieden. In einem Rückblick umriss er die verschiedenen Phasen der sicherheitspolitischen und friedensethischen Debatte der letzten Jahrzehnte und gab gleichzeitig einen Ausblick. Theologie und Kirche hätten angesichts der gewalttätigen Gegenwart auch in Zukunft wichtige Aufgaben: Über Hoffnung reden, den Opfern beistehen, Ungerechtigkeiten aufzeigen und für Gerechtigkeit kämpfen.

Theo Weisenburger