Soldatinnen und Soldaten haben ein Recht:
Sie dürfen ihren Glauben leben.
Dieses Recht steht im Grundgesetz.
Das ist ein wichtiges Gesetz in Deutschland.
Auch im Dienst bei der Bundeswehr gilt dieses Recht.
Denn Soldatinnen und Soldaten sind Staatsbürger.
Nur tragen sie eine Uniform.
Der Dienst bei der Bundeswehr ist oft schwer.
Manchmal müssen Soldatinnen und Soldaten Waffen benutzen.
Dabei stellen sich viele Fragen.
Zum Beispiel: Was ist richtig? Was ist falsch?
Darum ist ein gutes Gewissen wichtig.
Militär·seelsorge hilft dabei.
Das ist die kirchliche Hilfe für Soldatinnen und Soldaten.
Die Militär·seelsorge redet mit ihnen.
Und gibt Hilfe aus christlicher Sicht.
Der Staat möchte,
dass Soldatinnen und Soldaten Seelsorge bekommen.
Darum arbeitet der Staat mit den Kirchen zusammen.
Die Seelsorge gehört zur Arbeit der Kirchen.
Und sie ist extra für Soldatinnen und Soldaten.
Auch Familien und Partner können die Hilfe bekommen.
Im Grundgesetz steht:
Alle Menschen dürfen glauben,
was sie wollen.
Niemand darf sie daran hindern.
Alle dürfen ihren Glauben ausleben.
Auch in der Bundeswehr.
Seelsorge bedeutet:
Der Mensch steht im Mittelpunkt.
Mit Körper und Seele.
Im Dienst und in der Freizeit.
Als einzelner Mensch.
Oder als Teil einer Familie.
Als Bürger.
Als Mensch in Uniform.
Und als Geschöpf Gottes.
Frauen und Männer bei der Bundeswehr dürfen zum Gottesdienst gehen.
Egal, welche Religion sie haben.
Sie bekommen dafür frei.
Das steht in einer wichtigen Regel bei der Bundeswehr.
Sie hat einen langen Namen: Zentrale Dienstvorschrift A1-250/0-1.
Ein Teil davon heißt: Militär-Seel-Sorge.
Dort steht: Gottesdienst gehört zur Aufgabe am Ort, wo die Soldaten arbeiten.
Im Jahr 1990 gab es etwas Neues bei der Bundeswehr.
Zum ersten Mal war ein Militär-Pfarrer bei einem Einsatz im Ausland dabei.
Seitdem hat sich viel verändert.
Die Bundeswehr macht jetzt mehr Einsätze im Ausland.
Auch die Arbeit von den Militär-Pfarrern hat sich verändert.
Heute ist es normal:
Militär-Seel-Sorger und Militär-Seel-Sorgerinnen gehen mit den Soldaten in den Einsatz.
Militär-Seel-Sorger und Militär-Seel-Sorgerinnen leben oft lange mit den Soldaten zusammen.
Sie wohnen in Feld-Lagern oder auf Schiffen.
Sie erleben dort den gleichen Alltag wie die Soldaten.
Das Leben dort ist oft schwer.
Es gibt auch Gefahr.
Aber es entsteht eine starke Gemeinschaft.
So eine Nähe gibt es selten zu Hause.
Der Militär-Pfarrer feiert mit den Soldaten den Gottesdienst.
Er macht auch heilige Handlungen.
Das nennt man: Sakramente.
Zum Beispiel gibt er den Soldaten das heilige Brot im Gottesdienst.
Das nennt man: Kommunion.
Militär-Seel-Sorger sprechen mit den Soldaten.
Sie hören gut zu.
Sie trösten die Soldaten.
Sie helfen bei Problemen und Streit.
Oft haben die Soldaten viele Fragen über den Glauben.
Auch dabei helfen die Militär-Seel-Sorger.
Manchmal werden Soldaten im Einsatz verletzt.
Oder sie erleben Tod.
Auch in diesen schweren Momenten sind die Militär-Seel-Sorger da.
Sie helfen mit Gesprächen und Trost für die Seele.
Das nennt man: Seelsorge.
Die Militär-Seel-Sorger helfen auch den Familien zu Hause.
Sie arbeiten dabei mit besonderen Stellen von der Bundeswehr zusammen.
Diese Stellen heißen: Familien-Betreuungs-Zentren.
Das sind Hilfe-Stellen für Familien von Soldaten.
(Das spricht man: Fa-mi-li-en Be-treu-ungs-Zent-ren.)
Manche Priester arbeiten für eine Zeit bei der Militär-seelsorge.
Man nennt sie: Militär-geistliche.
Sie dürfen das tun, weil ihr Bischof oder ihr Orden sagt:
Du darfst für eine Zeit bei der Militär-seelsorge arbeiten.
Das machen sie für 6 bis 12 Jahre.
Militär-geistliche arbeiten mit der Bundeswehr zusammen.
Aber sie gehören nicht zur Bundeswehr.
Sie bekommen keine Befehle vom Staat oder von der Armee.
Der Staat und die Kirche haben sich etwas versprochen.
Sie haben einen Vertrag gemacht.
In dem Vertrag steht:
Militär-geistliche hören nur auf die Kirche.
Sie machen ihre Arbeit ohne Befehle vom Staat.
Sie arbeiten frei.
Der Staat sagt ihnen nicht, was sie tun sollen.
Auch Männer und Frauen arbeiten bei der Militär-seelsorge,
die in Religion und Seelsorge gut ausgebildet sind.
Man nennt sie: Pastoral-referenten und Pastoral-referentinnen.
Das ist ein schwieriges Wort.
Auch sie kommen aus verschiedenen Teilen von Deutschland.
Sie arbeiten eng mit den Militär-geistlichen zusammen.
Jeder Seelsorger bekommt Hilfe.
Diese Hilfe heißt Militär-seelsorge-assistent oder Militär-seelsorge-assistentin.
Sie arbeiten beim Staat.
Sie helfen den Seelsorgern bei vielen Aufgaben.
Oft sind sie die ersten Ansprech-partner für die Soldaten.