Ostern – Hoffnung, die trägt
Ostern ist das höchste Fest der Christenheit – ein Zeichen für Leben, Licht und Auferstehung. Inmitten von Einsatz, Dienst und Herausforderungen erinnert uns die Osterbotschaft daran: Das Leben siegt über den Tod, die Hoffnung überwindet die Dunkelheit. Als Katholische Militärseelsorge begleiten wir Soldatinnen und Soldaten auf diesem Weg des Glaubens – auch über Ostern hinaus.
„In diesem Geschehen hat Gott selbst für uns Menschen eine neue Wirklichkeit gesetzt, in der der Tod und die Endlichkeit, in der alle Macht und alles Leiden nicht das letzte Wort haben, sondern sein Leben, das er uns schenkt.“

Ostern – kurz erklärt
Die Tage von Gründonnerstag bis Ostermontag gehören zu den wichtigsten im Kirchenjahr. Sie erinnern an die letzten Stationen im Leben Jesu – vom Abendmahl bis zur Auferstehung.Gründonnerstag | Karfreitag | Karsamstag | Ostersonntag | Ostermontag |
Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. | Tag des Gedenkens an Jesu Kreuzestod. | Ein Tag der Grabesruhe und der Stille. | Jesus ist auferstanden. Frauen entdecken das leere Grab – die Hoffnung auf neues Leben beginnt. | Jesus begegnet zwei Jüngern auf dem Weg – und wird beim Brotbrechen erkannt. |

Ostern 2025 – Ein Weg der Hoffnung
Osterimpuls 2025 – Militärbischof Dr. Franz-Josef Overbeck
Wir erleben gerade bewegte und bewegende Zeiten. Dieser Satz, der so aus einer Politikerrede stammen könnte, besitzt eine erschreckende Aktualität. Der Blick auf unsere Wirklichkeit zeigt, dass die gewohnte und gekannte Weltordnung ins Wanken geraten ist, dass sicher geglaubte internationale, auch Bündnis bezogene Beziehungen komplizierter werden und die globale Sicherheitslage immer weiter ins Wanken gerät. Da bewegt sich etwas, das in vielfältiger Weise Fragen und Zweifel aufwirft und vielen Menschen Sorgen bereitet in Bezug auf eine friedliche, gerechte und hoffnungsvolle Zukunft.
Tatsächlich bewegen diese Entwicklungen das eigene Denken und Fühlen sowie das alltägliche Miteinander, die Gespräche, die Diskussionen und Begegnungen auf vielen Ebenen. So manche Nachdenklichkeit und Sorgenfalten in Bezug auf das persönliche, wirtschaftliche und soziale Morgen tauchen auf.
Wir Christen leben und erleben gerade das alljährlich wiederkehrende Osterfest und die damit verbundene Osterzeit. Für uns ist diese Zeit in besonderer Weise jedes Jahr eine bewegte und bewegende Zeit, weil sie uns in das zentrale Ereignis mit hineinnimmt, das uns bis heute tief bewegt, nämlich das Ereignis von Tod und Auferstehung Jesu, des Sohnes Gottes. Dieses Geschehen hat die Wirklichkeit unseres Menschseins, unserer Welt wie kein anderes bewegt und nachhaltig verändert. In diesem Geschehen hat Gott selbst für uns Menschen eine neue Wirklichkeit gesetzt, in der der Tod und die Endlichkeit, in der alle Macht und alles Leiden nicht das letzte Wort haben, sondern sein Leben, das er uns schenkt.
Trotz allem, was an Negativen unsere menschliche Wirklichkeit kennzeichnet, erscheint am Ende das unzerstörbare Leben in und aus der Hand Gottes: ein Leben in ungeahnter Fülle, ein Leben der Hoffnung und der Zukunft, ein Leben, das neue Chancen und Einstellungen, neue Haltungen und Sichten auf das Leben selbst ermöglicht! Denn durch den Auferstandenen kann das Leben nicht mehr im Nichts, im Dunkel enden. Wir brauchen keine Angst vor einem sinnlosen Leben haben, weil selbst im Schweren, selbst im Schwierigen alles Leben von Gott her Orientierung erhält. Auch jedes Gute, das ich tue, bleibt. All´ das gehört zu unserem Glauben:
Gott zeigt sich als Gott an der Seite von uns Menschen. Kein Tod, kein Leid, kein Krieg und keine Gewalt können Gott von uns trennen.
Die Osterzeit ist eine bewegende Zeit. Die Ostergeschichten erzählen von vielen Menschen in Bewegung: die Menschenmenge, die zum Tor von Jerusalem kommt, um Jesus zu empfangen; die Menschenmenge, die herbeieilt, um das Spektakel seiner Verurteilung und seiner Hinrichtung zu erleben; die Frauen, die zum Grab ziehen, um Trost zu suchen; die Jünger, die verunsichert zum Grab kommen; die Emmausjünger, die miteinander diskutieren, Abstand suchen und dann doch umkehren. Und letztlich auch die Jünger und Jüngerinnen, die nach den Begegnungen mit dem Auferstanden voller Hoffnung und Mut sind, die verwandelt in die Welt hinausziehen, um das Erlebte und Erfahrene ihren Mitmenschen zu erzählen, damit sie an der Freude, an der Kraft, an der Veränderung und an der Hoffnung auf Gott teilhaben können, die sie selber berührt hat.
Die Jüngerinnen und Jünger werden zu den ersten Boten der Hoffnung auf dieses neue Leben, das auf die verwandelnde Kraft Gottes setzt und im Glauben gründet. Ein Leben, das den Menschen in eine unglaubliche Tiefe führt und neue Entfaltungsmöglichkeiten erschließt, wird sichtbar. Ein Leben, dass in der Würde der Gotteskindschaft gründet und jeden und jede einschließt und dabei ein neues Miteinander an Wertschätzung, Solidarität und Gerechtigkeit anstrebt als Anfang des Reiches Gottes, des Reiches der Hoffnung. Die Jünger und Jüngerinnen sind „Pilger der Hoffnung“, weil sie zu Jesus kommen und, aus der Begegnung mit ihm gestärkt und durchdrungen, zu den Menschen gehen, um ihnen Hoffnung durch Wort und Tat zu bringen, in das Dunkel der Zeit hinein.
So ist auch das gegenwärtige Heilige Jahr zu verstehen: Wir mögen Pilger der Hoffnung sein, unterwegs mit dem Auferstandenen, um ihm zu begegnen und aus dieser Begegnung den Glauben im Alltag mit den Menschen zu leben, indem ich sie an meiner Hoffnung und meinem Guten teilhaben lasse. Das werden wir in besonderer Weise in diesem Heiligen Jahr auch bei der Internationalen Soldatenwallfahrt in Lourdes im Mai wieder erleben können und dürfen.
Die Ostergeschichte ist eine bewegende Geschichte. Einen Soldaten hat sie besonders bewegt, den römischen Hauptmann, der beim Kreuz steht: „Wahrlich, dieser Mensch war Gottes Sohn“ (Mk 15,39). In seiner Einfachheit bringt er alles auf den Punkt. Er ist bewegt und spürt die Tiefe, die Kraft und die Bedeutung Jesu, des Gekreuzigten. Er ist bewegt. Er, der Soldat, bringt auf den Punkt, was sich später in der Kirchengeschichte klar ausdrückt, so vor 1.700 Jahren im Konzil von Nizäa in dessen Glaubensbekenntnis. Bis heute bleibt es immer ein Ringen um die Frage, wer Jesus im Tiefsten ist und wie das zu verstehen ist, dass er Gottes Sohn ist, Gott als Mensch unter uns.
Dieser Soldat hat intuitiv verstanden, dass in Jesus das menschliche Antlitz Gottes zu sehen ist. Das ist der Kern unseres Glaubens: Jesus ist die hingebende, erlösende und umarmende Liebe Gottes für uns. In ihm, dem Sohn Gottes, begegnen wir Gott selbst. In ihm, dem Sohn Gottes, hören wir Gottes Wort. In seinem Handeln, sehen und verstehen wir das Handeln Gottes und finden Orientierung im Leben. Und so wie Jesus, der Sohn Gottes, den Menschen begegnet, so kann er Vorbild für uns sein, den Menschen ebenso zu begegnen.
Die Ostergeschichte bewegt mich immer wieder neu, darüber nachzudenken, wer Jesus Christus ist, was er für mich bedeutet und damit mein Glaube und mein Auftrag als Christ, immer mehr ein Pilger der Hoffnung zu werden. Das bedeutet doch, ein menschliches Antlitz dieser Botschaft zu sein – zum Heil und zur Hoffnung der Menschen in diesen bewegten und bewegenden Zeiten.
Ihr
+ Dr. Franz-Josef Overbeck
Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr
Bischof von Essen
50 Tage Osterzeit – Glaube, Hoffnung, neues Leben
Was bedeutet Ostern für Christinnen und Christen heute? Wie lassen sich Tod und Auferstehung Jesu in unsere Zeit hinein deuten? Die Deutsche Bischofskonferenz bietet auf ihrer Themenseite zu Ostern 2025 spirituelle Impulse, erklärende Hintergründe und vielfältige Materialien rund um die Kar- und Ostertage.
www.dbk.de/themen/ostern-2025
Hinweis zu den Fernsehgottesdiensten:
An den Ostertagen werden verschiedene Gottesdienste im Fernsehen übertragen. Sie bieten eine gute Möglichkeit, die Feiertage bewusst zu gestalten – ob zu Hause, unterwegs oder im Einsatz.
Eine Übersicht der Sendetermine zu Kar- und Ostertagen 2025 finden Sie auf fernsehen.katholisch.de.

Ansprechbar in schwierigen Zeiten
Wer mit Sorgen, Ängsten oder belastenden Gedanken zu kämpfen hat, findet bei der TelefonSeelsorge ein offenes Ohr. Das Angebot wird gemeinsam von der katholischen und der evangelischen Kirche getragen und richtet sich an alle Menschen – unabhängig von Konfession oder Lebenssituation. Weitere Informationen unter telefonseelsorge.de. Die Beratung ist rund um die Uhr erreichbar, auch an Wochenenden und Feiertagen – telefonisch unter 08001110111 oder 08001110222 sowie per Chat oder E-Mail.
Ein ergänzendes Angebot stellt das Portal internetseelsorge.de dar. Dort finden sich verschiedene katholische Seelsorgeangebote im Internet. Seelsorgerinnen und Seelsorger begleiten in Lebenskrisen oder auf dem persönlichen Glaubensweg. Darüber hinaus gibt es vielfältige Impulse zu Glaube und Spiritualität – von Blogs über tägliche Gedanken bis hin zu Online-Gebetszeiten.