Feldgottesdienst mit Militärbischof auf der Zitadelle

Erfurt, 30. Mai 2024. Es sollte ein Abend der Begegnung werden, und dank eines der Katholischen Militärseelsorge wohlgesonnenen Petrus wurde er es auch: Nach einem regnerischen Auftakt des Fronleichnamstags, der die Besucher des 103. Deutschen Katholikentags in die Zelte auf der Kirchenmeile oder in die Restaurants der Erfurter Innenstadt vertrieb, verschwanden am Nachmittag die Regenwolken weitgehend und der Feldgottesdienst mit Militärbischof Franz-Josef Overbeck konnte wie geplant unter freiem Himmel stattfinden. Und nicht nur der: Bei Thüringer Bratwürsten, Getränken und guten Gesprächen auf der Festwiese hinter der Zitadelle Petersberg klang der Tag der Militärseelsorge aus, an dem neben vielen weiteren Soldatinnen und Soldaten auch der erst im April ernannte Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Generalleutnant Andreas Hoppe, teilnahm. Das Luftwaffenmusikkorps Erfurt gestaltete den Gottesdienst musikalisch.

In seiner Predigt bezog sich Bischof Overbeck gleichermaßen auf das Motto des Kirchentags „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ und auf den Brief an die Hebräer, „eine Predigt, die die Herzen der Menschen erreichen und sie so mit Jesus Christus selbst verbinden will“. Es gehe um die Beziehung zu Jesus Christus und um die Beziehung mit Jesus Christus zu Gott, dem Vater. 

„Dabei ist Christus nicht einfach nur ein Beispiel, sondern das wirkliche Bild, also die Wirklichkeit dieser engen Beziehung zwischen Gott und uns und von uns Menschen zu Gott.
Dann wird es bedeutsam, Frieden stiften zu wollen, eine ethische Legitimierung zu finden. Alles, was wir tun, muss dem Guten dienen.“

Heute stünden wir Menschen vor großen Herausforderungen, sowohl im Blick auf die spirituelle Bedeutung unserer Beziehung zu Jesus Christus als auch mit Blick auf das Leben mit und in der Kirche. Bischof Overbeck: „In unserer kulturellen Welt zeigt sich auf deutliche Weise, wie sehr wir vor Herausforderungen stehen, die nicht einfach eine Wiederholung des Gewesenen sind. Die globalisierte und digitale Welt, die Welt der künstlichen Intelligenz und der Kenntnis des Menschen in seinen verschiedenen Schichten, fordern uns auch im Glauben heraus, das uns von Gott Gegebene neu so zu sagen, dass es wieder Menschen berührt, evangelisiert und auf neue Weise zu Zeuginnen und Zeugen des Glaubens mitten in unserer Welt macht.“

Weiter sagte er, es sei wichtig, „für die Freiheit zu optieren, damit der Mensch in seiner Würde als Person anerkannt und geachtet wird.“ Bedeutsam seien die Tugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und des Maßes. „Tapferkeit heißt auch zu kämpfen, tugendethisch klug zu bleiben.“

Theo Weisenburger