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Lourdes 2023 - eine Bilanz


Lourdes 14. Mai 2023. Zwischen 13.000 und 14.000 Teilnehmer aus rund 40 Nationen waren es in diesem Jahr, so die erste Bilanz. Gut 500 davon kamen aus Deutschland. Wegen organisatorischer Vorgaben konnten nur 161 Soldatinnen und Soldaten im Zeltlager untergebracht werden – es hatten deutlich mehr ihr Interesse angemeldet – alle anderen Personen waren in Hotels. Nicht zuletzt deshalb waren zu jeder Tageszeit deutsche Uniformen in der Stadt, im Heiligen Bezirk und im Zeltlager zu sehen, und meist auch zufriedene Gesichter.

Zufrieden zeigte sich am Sonntag auch der Wallfahrtsdirektor, Militärdekan Michael Kühn, mit dem Verlauf der Wallfahrt, wenngleich es einige Wermutstropfen gab, und mit der Zahl der deutschen Teilnehmer. „Nach drei Jahren Corona ist das viel“, sagte er. Es müsse erst wieder anlaufen, die junge Generation erst reinwachsen.

Organisatorisch sei auf deutscher Seite alles gut gegangen, „das ist ein eingespieltes Team“. Aber nicht nur bei den Arbeiten im Hintergrund lief alles rund, dasselbe gelte auch für die Veranstaltungen. Der Gottesdienst in der Grotte sei sehr schön gewesen, „alle haben mitgemacht“. Der Bischofsgottesdienst im Auditorium Padre Pio sei wunderbar gewesen und habe viele beeindruckt, das Entzünden der Kerzen für die Gefallenen wurde von vielen Teilnehmern begleitet – Dekan Kühn ist sich sicher: „Unsere Programmpunkte waren sehr gut.“

Das gelte im Übrigen auch für die Zusammenarbeit mit zwei Nachbarländern: „Wir haben eine starke Partnerschaft mit Österreich und der Schweiz.“ Die soll in den kommenden Jahren noch intensiviert werden, zumal sich die Schweiz und Österreich in einem wichtigen Punkt von anderen Ländern, die mit großen Delegationen anreisen, unterscheiden – sie bringen erwachsene Soldaten mit. Das sei wichtig, damit die Soldatinnen und Soldaten miteinander ins Gespräch kommen können. Andere Teilnehmer wie etwa Frankreich und Italien reisen mit jungen Kadetten an, was die Kontaktaufnahme erschwere. „Das sind konzeptionelle Unterschiede“, die allerdings Auswirkungen haben. Auf den Charakter der Wallfahrt, bei dem es schließlich um Verständigung der Soldatinnen und Soldaten untereinander gehe, aber auch für das Zusammenleben. Im Zeltlager etwa, das nur noch von denjenigen betreten werden darf, die dort untergebracht sind, und auf die Internationale Begegnungsstätte im Zeltlager, die früher ein beliebter Treffpunkt war und in diesem Jahr kaum noch besucht wurde.

Diese Probleme zu lösen, sei eine große Herausforderung. Allerdings keine neue, die Themen seien schon länger bekannt. Dennoch, das Fazit des Wallfahrtsdirektors ist eindeutig: „Ich bin zufrieden.“

Angekommen am Ziel des Pilgerwegs

Ein Modul für die Soldatinnen und Soldaten wurde von Militärdekan Walocha und drei Pfarrhelfern und Pfarrhelferinnen durchgeführt: Ein Fußmarsch mit dem Stall von Bartrès als Ziel, wo die Seherin Bernadette Soubirous eine Zeitlang gelebt hatte. Unterwegs wurde anhand von Spielkarten und ihrer Bedeutung über das Leben, die Bibel und die Soldatenwallfahrt nachgedacht und gesprochen.

 

Vor dem Ende der Lourdes-Wallfahrt, die am Abend mit dem Konzert des Marinemusikkorps aus Wilhelmshaven zu Ende ging, gab es vormittags noch einen Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes für die deutschen Soldatinnen und Soldaten. Lange war es aufgrund der Witterung unsicher, ob der Sonntags-Gottesdienst auf dem „Pic du Jer“, einem der höheren Berge im Umfeld von Lourdes, in diesem Jahr stattfinden könnte. Aber nachdem sich über fünfzig Pilgerinnen und Pilger mit der Zahnradbahn in die Nähe des Gipfels begeben hatten, blieb es zwar kalt, aber vor allem trocken. So feierten Militärdekan Sylwester Walocha und Militärpfarrer Roman Fries vor eindrucksvoller, immer wieder wolkenverhangener Kulisse die Heilige Messe.

„Wir sind stolz auf euch!“, begrüßte Walocha die Soldatinnen und Soldaten, die sich nicht hatten abschrecken lassen, und ging später in der Predigt auf die besondere Perspektive in den Bergen ein. Unter dem Motto „Wir sind nicht allein“ endete die Feier und ging in eine Agape über, bei der Essen und Trinken geteilt wurden.

Theo Weisenburger / Jörg Volpers