Zeitenwende

Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann eröffnet die Gesamtkonferenz mit dem Bericht zur Lage der Katholischen Militärseelsorge. © KS / Doreen Bierdel
Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann eröffnet die Gesamtkonferenz mit dem Bericht zur Lage der Katholischen Militärseelsorge. © KS / Doreen Bierdel
An der Gesamtkonferenz nehmen u.a. Militärseelsorgerinnen und -seelsorger sowie Pfarrhelferinnen und Pfarrhelfer teil. © KS / Doreen Bierdel
An der Gesamtkonferenz nehmen u.a. Militärseelsorgerinnen und -seelsorger sowie Pfarrhelferinnen und Pfarrhelfer teil. © KS / Doreen Bierdel
Im Mittelpunkt des Programms steht die Situation der Menschen in der Ukraine. © KS / Doreen Bierdel
Im Mittelpunkt des Programms steht die Situation der Menschen in der Ukraine. © KS / Doreen Bierdel

Ukraine-Krieg Thema bei Gesamtkonferenz der Katholischen Militärseelsorge

Zum ersten Mal nach Beginn der Corona-Pandemie sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Katholischen Militärseelsorge zu einer Gesamtkonferenz zusammengekommen. Neben dem fachlichen Austausch geht es um den Ukraine-Krieg und die Auswirkungen auf die Seelsorge für Soldatinnen und Soldaten.

„Nach 77 Jahren Frieden herrscht wieder Krieg in Europa“, sagte Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann zur Eröffnung. Und: „Die Sicherung von Frieden und Freiheit ist nichts Abstraktes mehr, sondern eine reale Herausforderung“ für Soldatinnen und Soldaten und daher auch für die Militärseelsorge. 

Auswirkungen des Krieges auf Seelsorge

Schon Anfang März hatten die Jüdische, Evangelische und Katholische Militärseelsorge mit einer gemeinsamen Erklärung auf den Krieg gegen die Ukraine reagiert. Sie verurteilten den Angriffskrieg und betonten mit Blick auf die Situation der Bundeswehr-Angehörigen: „Gemeinsam stehen wir an der Seite von Soldatinnen und Soldaten und begleiten sie“, wie der Militärgeneralvikar heute zusammenfasste.

Diese Zusage gilt nicht nur für Soldatinnen und Soldaten im Inland, sondern auch für Bundeswehr-Angehörige im Auslandseinsatz. Allein im vergangenen Jahr, seit Oktober 2021 bis heute, waren 20 Militärseelsorgende in der Einsatzbegleitung tätig.

Ethische Fragen im Soldatenberuf

Berufsethische Themen drängten sich bei Soldatinnen und Soldaten permanent auf, so der Militärgeneralvikar. Nicht zuletzt in Auslandseinsätze müssen Soldatinnen und Soldaten Gewissensentscheidungen treffen, sind sie mit dem Tod konfrontiert und fragen nach der Sinnhaftigkeit des militärischen Einsatzes. Deshalb bieten Militärseelsorgerinnen und Militärseelsorger Lebenskundliche Seminare an, um „Soldatinnen und Soldaten den Raum für selbstkritische Reflexion zu erschließen“, sagte Reinhold Bartmann.

Austausch und Weiterbildung

Auf dem Programm der Gesamtkonferenz stehen Vorträge zur Geschichte der Ukraine, zur Situation der verschiedenen christlichen Kirchen in der Ukraine und zu friedensethischen Fragen: Wann kann der Einsatz von Gewalt legitim sein? Genauso beschäftigen sich die Teilnehmenden mit neuen Anforderungen des Dienstbetriebs an den Bundeswehr-Standorten. 

Die 65. Gesamtkonferenz findet vom 19.-23. September in Hamburg statt. An ihr nehmen katholische Militärseelsorgerinnen und Militärseelsorger sowie Pfarrhelferinnen und Pfarrhelfer teil. Das jährliche Treffen dient dem Austausch und der Weiterbildung des Militärseelsorgepersonals, das an rund 80 Militärpfarrämtern in ganz Deutschland eingesetzt ist.

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