Woelki: Beziehung zu Gott ist Weg zu Friede

Kardinal Rainer Maria Woelki bei einem Soldatengottesdienst, Archivbild © KS / Barbara Dreiling
Kardinal Rainer Maria Woelki bei einem Soldatengottesdienst, Archivbild © KS / Barbara Dreiling

Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag in Köln

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sieht in der Beziehung zwischen Mensch und Gott einen Schlüssel für Frieden in der Gesellschaft und weltweit. Die Ursache für Kriege und Umweltprobleme läge letztlich darin, dass das Verhältnis der Menschen zu Gott gestört sei, sagte der Erzbischof am Donnerstag bei einem internationalen Soldatengottesdienst im Kölner Dom. "Nur verbunden mit Gott gehen wir mit dem Abbild Gottes, dem Menschen, richtig um", erklärte er vor rund 1.200 Soldaten. Werde das Verhältnis zu Gott gestört, stimme auch das Verhältnis zwischen den Menschen nicht mehr.

Bildergalerie vom Internationalen Soldatengottesdienst

Der internationale Gottesdienst findet jährlich aus Anlass des Weltfriedenstages der katholische Kirche am 1. Januar statt. Das päpstliche Motto lautet in diesem Jahr "Der Friede als Weg der Hoffnung: Dialog, Versöhnung und ökologische Umkehr".

Kardinal Woelki ermutigte dazu, offen für Gott und andere Menschen zu sein. "Dann wird ein Stück Himmel auf Erden und damit immer auch Frieden möglich und wahr." Während der Messfeier demonstrierten vor dem Dom etwa ein Dutzend Friedensaktivisten mit Plakaten und Gesang gegen die Bundeswehr. Einige waren als Skelette verkleidet und trugen Soldatenhelme.

Kritik an dem Soldatengottesdienst gibt es seit längerem. Vergangenes Jahr forderte die katholische Friedensbewegung Pax Christi, die Feier durch einen allgemeinen Weltfriedensgottesdienst zu ersetzen. Die bisherige Form hebe den Aspekt militärischer Konfliktbearbeitung einseitig hervor. Die Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) wies diese Auffassung zurück. Der Gottesdienst im Dom mache auch deutlich, dass Soldaten Teil der Kirche und der christlichen Gemeinschaft seien.

Zum Internationalen Soldatengottesdienst laden seit 1977 das Katholische Militärbischofsamt und die Katholische Militärseelsorge ein. Auch Beamte der Bundespolizei nehmen daran teil. 

Nachrichtenarchiv