Wehrbeauftragter: Traditionspflege in Bundeswehr renovieren

© KS / Jörg Volpers
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Berlin (KNA), 01.06.2017. Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels (SPD), hat zu einer maßvollen Traditionspflege in der Bundeswehr aufgerufen. "Militärische Identität ist ganz ohne Geschichte und Geschichtsbewusstsein nicht zu haben", sagte er in einem Interview der Zeitschrift "Kompass" des katholischen Militärbischofs (Juni). Die Debatten der vergangenen Wochen seien ein Anlass, manches "zu renovieren".

In einem Gastbeitrag für das Blatt erklärt Bartels weiter: "Das Hin und Her im Meinungskampf um die Herausbildung der besten Staatsbürger-Armee, die Deutschland je hatte, wäre ein gutes Thema für die politische Bildung in der Truppe." Dafür müsse Geschichte "nicht entsorgt, sondern erklärt, eingeordnet, zum Lernen genutzt werden". Als Beispiel nannte der Wehrbeauftragte einen Unterricht, "der nicht nur thematisiert, was ist, sondern auch Vorverständnisse anspricht, die sich bei manchen jungen Soldaten aus einseitiger Mediennutzung und problematischen Milieus ergeben".

Nach dem Fall eines mutmaßlich rechtsextremen Offiziers hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) von einem "falschen Korpsgeist" und "Führungsschwäche" bei der Bundeswehr gesprochen. Die Äußerungen lösten eine heftige politische Debatte aus.

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Kolumne des Wehrbeauftragten in der Zeitschrift 'Kompass. Soldat in Welt und Kirche', Ausgabe 06 / 2017

Kompass. Soldat in Welt und Kirche, Ausgabe 06 / 2017

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