Unterschiedliche Perspektiven der Kampfdrohnen-Bewertung

Dr. Bernhard Koch, Institut für Theologie und Frieden, Hamburg
Dr. Bernhard Koch, Institut für Theologie und Frieden, Hamburg (Quelle: Bundeswehr / Bialek)

Hamburg, 19.01.2015. Der neue stellvertretende Leiter des Instituts für Theologie und Frieden in Hamburg, Dr. Bernhard Koch, äußert sich im Diskussionsforum zum politischen Handeln aus christlicher Verantwortung "kreuz und quer" zu ethischen Fragen rund um bewaffnete Drohnen. Der 43-Jährige forscht seit einigen Jahren zu Fragen legitimer Gewalt in bewaffneten Konflikten und insbesondere zu den ethischen Implikationen von militärischer Robotik.

In seinem Beitrag "Bewaffnete Drohnen und Ethik" kommt er zu dem Schluss: "Christen ist der Frieden ein besonderes Anliegen. ... für den Frieden muss man überzeugen. Überzeugen geht aber nicht mit hochtechnologischen Gewaltmitteln."

Zu dieser Konklusion gelangt Dr. Koch nach gut verständlicher Abwägung der beiden Perspektiven auf Kampfdrohnen ("um Aufklärungsdrohnen geht es hier ja nicht"): Der instrumentelle Gebrauch des "Instruments" Drohne und die Anschaffung solcher Waffen durch die Bundeswehr findet bei ihm zunächst Verständnis. Wenn man allerdings das religiöse Tötungsverbot oder den menschenrechtlichen Schutz vor willkürlicher Tötung in Betracht zieht, stellt sich die friedensbewahrende Funktion anders dar: Mit solchen Luft-Boden-Raketen kann man "nicht kampfunfähig machen oder gefangen nehmen." Sie bergen - gerade durch ihre Weiterentwicklung und Automatisierung - neue Gefahren.

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mehr zu Drohnen und ein Kommentar von Dr. Bernhard Koch in "Kompass" 11/2012

Jörg Volpers

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