Treu dienen mit festem Gewissen

101 Rekrutinnen und Rekruten legten im Bendlerblock ihren Eid und ihr Gelöbnis ab. © KS / Norbert Stäblein
101 Rekrutinnen und Rekruten legten im Bendlerblock ihren Eid und ihr Gelöbnis ab. © KS / Norbert Stäblein
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, sprach als Ehrengast zu den Rekrut:innen. © KS / Norbert Stäblein
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, sprach als Ehrengast zu den Rekrut:innen. © KS / Norbert Stäblein
Die Abordnung ist zum Ablegen des Gelöbnisses nach vorn getreten. © KS / Norbert Stäblein
Die Abordnung ist zum Ablegen des Gelöbnisses nach vorn getreten. © KS / Norbert Stäblein

Feierliches Gelöbnis und Gedenken an den militärischen Widerstand

Mit Blick auf den militärischen Widerstand und die Amtshilfe bei Corona und im Hochwasser legten am Dienstag 101 Rekrutinnen und Rekruten im Bendlerblock ihren Eid und ihr Gelöbnis ab. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer appellierte an sie: „… von Ihnen erwarten wir Charakterstärke, Kenntnisse der Geschichte und politische Bildung. Denn: Gehorsam in der Bundeswehr steht immer unter dem Vorbehalt des Gewissens“.

Auch Ehrengast Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, griff das auf und fragte die Rekruten: „Was bedeutet es, dass Sie, liebe Soldatinnen und Soldaten, gerade heute Ihren Eid leisten, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes zu verteidigen?“ Am historischen Gedenktag des militärischen Widerstandes erinnerte er an einen Vortrag von General Ludwig Beck aus dem Jahr 1938: „Ihr soldatischer Gehorsam hat dort eine Grenze, wo ihr Wissen, ihr Gewissen und ihre Verantwortung die Ausführung eines Befehls verbietet. … In die heutige Zeit übersetzt, könnten wir sagen: Wo Sie in Ihrem Handeln als Soldaten gegen die Grundrechte verstoßen müssten, ist die Grenze des Gehorsams erreicht“.

Wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnten am Gelöbnis keine Angehörigen oder Gäste mitwirken, weswegen die Fernseh- und Online-Übertragung ein kleiner Ausgleich war. Bei Fragen zu Gewissen und gewissenhaften Entscheidungen stehen Militärseelsorgerinnen und -seelsorger – katholische, evangelische und jüdische – immer wieder als Ansprechpartner im fordernden Dienst und für die Familien bereit. 

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