Staatsvertrag zur jüdischen Militärseelsorge noch in diesem Jahr

Während der Konferenz "Militärrabbiner in der Bundeswehr - Zwischen Tradition und Herausforderung" im April 2019 in Berlin wurde der Abschluss des Staatsvertrags angekündigt © Bundeswehr / Oliver Lang
Während der Konferenz "Militärrabbiner in der Bundeswehr - Zwischen Tradition und Herausforderung" im April 2019 in Berlin wurde der Abschluss des Staatsvertrags angekündigt © Bundeswehr / Oliver Lang

Bereicherung für die Soldatinnen und Soldaten der Deutschen Bundeswehr

Noch in diesem Jahr, bis zum 22. Dezember, wollen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Zentralratspräsident Josef Schuster einen Staatsvertrag für die jüdische Militärseelsorge unterzeichnen. Die Katholische Militärseelsorge sieht darin eine Bereicherung für die Soldatinnen und Soldaten der Deutschen Bundeswehr.

Die Unterzeichnung soll während des jüdischen Gemeindetags vom 19. bis 22. Dezember in Berlin stattfinden, bei dem rund 1.000 Teilnehmer erwartet werden. Themen werden unter anderem Religionsfreiheit, Militärrabbiner, das Judentum in der Schule, sinkende Gemeindemitgliederzahlen und Judenhass unter Muslimen sein. Auf der Tagesordnung stehen Podiumsdiskussionen, Filmgespräche, Lesungen und Vorträge sowie ein kulturelles und religiöses Programm. Der Gemeindetag hat das Motto "Wir sind in Deutschland zu Hause!".

Am Eröffnungstag werden auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie Israels Botschafter Jeremy Issacharoff erwartet. Ebenso angekündigt sind der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), und der Beauftragte für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein.

Auf Podiumsdiskussionen soll es beispielsweise um die Entwicklung der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland seit 1945 gehen, um die Frage, wie viel Religionsfreiheit die Gesellschaft verträgt, sowie um jüdische Influencer und Blogger oder um die verschiedenen Strömungen innerhalb des Judentums. Andere Veranstaltungen beschäftigen sich mit dem Thema Antisemitismus etwa in Schulen, aus dem rechten Spektrum und unter Muslimen sowie der Frage, ob der Kampf dagegen noch zu gewinnen ist. Die vorherigen beiden Gemeindetage fanden 2013 und 2016 ebenfalls in Berlin statt.

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