Silbernes Priesterjubiläum im roten Wüstenstaub

Der Leitende Militärdekan Msgr. Joachim Simon gratuliert Militärpfarrer Andreas Bronder in Mali. © Bundeswehr
Der Leitende Militärdekan Msgr. Joachim Simon gratuliert Militärpfarrer Andreas Bronder in Mali. © Bundeswehr
Der Militärseelsorger im Gottesdienst am Ambo unter freiem Himmel. © Bundeswehr
Der Militärseelsorger im Gottesdienst am Ambo unter freiem Himmel. © Bundeswehr
Militärpfarrer Bronder unterwegs auf dem "Pfarrrad". © Bundeswehr
Militärpfarrer Bronder unterwegs auf dem "Pfarrrad". © Bundeswehr

Üblicherweise wird ein 25-jähriges Priesterjubiläum mit einem Festgottesdienst in einer Kirche, mit Konzelebranten, mit Kirchenchor und Orgel, manchmal sogar „mit Pauken und Trompeten“ gefeiert. Vertreter der kirchlichen Gremien – vom Kindergarten bis zum Seniorenkreis – und der staatlichen Körperschaften danken dem Jubilar für seinen treuen Dienst am Volke Gottes und beten mit ihm gemeinsam um Gottes Segen für die Herausforderungen der Zukunft.

Wortgottesdienst bei knapp vierzig Grad im Schatten

Vergleichsweise ungewöhnlich ist dagegen der 25. Jahrestag der Priesterweihe des Militärpfarrers Andreas Bronder verlaufen. Er konnte am 11. Juli 2017 sein Silbernes Priesterjubiläum weder in seinem Heimatbistum Trier noch am Sitz seines Militärpfarramts in Idar-Oberstein feiern.

Denn schon seit Mitte April 2017 begleitet Militärpfarrer Bronder das 4. Deutsche Einsatzkontingent MINUSMA (Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali) in Gao im nordöstlichen Mali. Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann hatte seinen Einsatzdekan Joachim Simon nach Gao entsandt, um den Dank der Verteidigungsministerin und die Segenswünsche des Katholischen Militärbischofs zu übermitteln.

Bei nahezu 40° und in praller Sonne hatte sich die Soldatengemeinde am Sonntag, dem 16. Juli 2017, im Camp Castor zu einem Feldgottesdienst versammelt, der mit Rücksicht auf die sommerliche Gluthitze bereits nach 30 Minuten vorüber war. Militärpfarrer Bronder erläuterte die biblischen Gestalten von Maria und Martha, der Notwendigkeit von Betrachtung und Aktion, deren Widerstreit sich auch in jedem christlichen Leben abbildet. Am Ende der kurzen Feldandacht überreichte Monsignore Simon die Urkunde und dankte dem Jubilar für seinen Dienst an der Soldatengemeinde: „Dass du dein Silbernes Priesterjubiläum nicht in einer festlich geschmückten Kirche in der Heimat, sondern hier, im roten Wüstenstaub von Gao feierst, ist ja auch ein Signal an die Menschen, die deiner Seelsorge anvertraut sind. Ich glaube, die wissen, was sie an dir haben.“ Zum anschließenden Kirchencocktail gab es alkoholfreies, jedoch gut gekühltes Dosenbier, aber auch viele persönliche Dankesworte, Gratulationen und Umarmungen für Militärpfarrer Andreas Bronder.

Freude und Leid liegen dicht beieinander

Wenige Tage nach dieser kleinen Feier hatte allerdings der Ernst des Einsatzes sowohl die Soldaten als auch den Militärseelsorger wieder im Griff. Beim Absturz eines „Tiger“-Hubschraubers kamen am 26. Juli 2017 zwei deutsche Soldaten der UN-Mission ums Leben.

JV

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