Rund 170.000 Flüchtlinge aus Seenot gerettet

Juni 2015. Soldaten der Fregatte Schleswig-Holstein der Bundeswehr retten 90 Menschen, davon 84 Männer, 4 Frauen und 2 Kinder, aus einem Schlauchboot und bringen diese auf das luxemburgische Schiff Bourbon. © Bundeswehr / Winkler
Juni 2015. Soldaten der Fregatte Schleswig-Holstein der Bundeswehr retten 90 Menschen, davon 84 Männer, 4 Frauen und 2 Kinder, aus einem Schlauchboot und bringen diese auf das luxemburgische Schiff Bourbon. © Bundeswehr / Winkler

Berlin (KNA) Auf der zentralen Route über das Mittelmeer nach Italien, etwa von Libyen nach Sizilien, sind nach Kenntnis der Bundesregierung im vergangenen Jahr etwa 170.000 Personen aus Seenot gerettet worden. Das geht am Donnerstag aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor.

Für dieses Jahr rechnet die EU-Grenzschutzagentur Frontex mit weit mehr Bootsflüchtlingen, die über das Mittelmeer in die Europäische Union reisen wollen. Von Januar bis Juni lag die Zahl der illegalen Einreisen von Flüchtlingen, die über die drei Mittelmeerrouten gekommen waren, nach Frontex-Angaben bei rund 152.000.

Auf der zentralen Mittelmeerroute wurden nach Angaben der Bundesregierung unter Berufung auf Frontex bis zum 14. Juni "circa 57.400 Migranten in circa 416 Einsatzfällen festgestellt". Davon waren rund 89 Prozent Seenotrettungseinsätze.

Auf der östlichen Mittelmeerroute, etwa von Syrien auf die griechischen Inseln, wurden demnach bislang (Stand 21. Juni) rund 64.500 Migranten in 1.557 Einsätzen ausfindig gemacht. In 505 Seenotrettungsfällen seien dabei etwa 18.100 Menschen gerettet worden.

Auf der westlichen Mittelmeerroute, zum Beispiel von Libyen nach Spanien, wurden vom 1. Juni bis zum 3. Juli rund 300 Migranten entdeckt. In 17 Seenotrettungsfällen seien dabei etwa 255 Menschen gerettet worden.

Insgesamt sind nach Angaben der Bundesregierung für die Frontex-Operation "Triton" 17 Schiffe unterschiedlicher EU-Länder im Einsatz, für die Operation "Poseidon Sea 2015" sind es zwölf Schiffe und die ebenfalls von Frontex koordinierte Operation "Indalo 2015" umfasst ein Hochseeschiff (Stand 18. Juni).

Laut Bundesregierung handelt es sich bei den Zahlen um Angaben der Behörden der jeweiligen Länder beziehungsweise der EU-Agentur Frontex. Die "Vollständigkeit, Belastbarkeit und abschließende Gültigkeit" könne daher von der Bundesregierung nicht bewertet werden.

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