"Red Hand Day" gegen den Einsatz von Kindersoldaten

Die rote Hand am "Red Hand Day" als weltweites Zeichen gegen den Einsatz von Kindersoldaten © KS / Barbara Dreiling
Die rote Hand am "Red Hand Day" als weltweites Zeichen gegen den Einsatz von Kindersoldaten © KS / Barbara Dreiling

Armut macht Kinder zu leichter Beute von Rebellengruppen

Heute ist der „Red Hand Day“, der weltweite Aktionstag gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Jedes Jahr am 12. Februar machen Organisationen weltweit auf die Rekrutierung von Kindersoldaten aufmerksam, die von militärischen Gruppen und Armeen in den Kampf geschickt werden. Ausgerüstet mit Waffen werden sie zum Töten eingesetzt. 

Nach Schätzungen werden weltweit eine viertel Million Kinder und Jugendliche als Soldaten missbraucht. 

Häufig ist es die Armut in Entwicklungsländern, die Kinder zur Beute für militärische Gruppen werden lässt. Für Nahrung, Kleidung und ein wenig Sold werden sie zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet. lernen auf Befehl zu töten und ihr Gewissen zu unterdrücken.

Angstfreier Alltag kaum möglich

Der Präsident des Kindermissionswerkes ‚Die Sternsinger‘, Dirk Bingener, erklärt, dass der Einsatz von Kindersoldaten als schweres Verbrechen niemals toleriert werden dürfe. „Kinder, die von Guerillas, Paramilitärs und Armeen rekrutiert werden, lernen mit Waffen zu schießen, Minen zu legen, werden zum Kämpfen gezwungen und häufig sexuell ausgebeutet. Diese Erlebnisse hinterlassen tiefe Narben in den Seelen der Kinder, sie sind oftmals traumatisiert und finden nur schwer zurück in einen angstfreien Alltag. Dieser Missbrauch von Kindern muss gestoppt werden. Kinder haben in Kriegen und bewaffneten Konflikten nichts verloren“, so Bingener.

Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten prangerte anlässlich des Aktionstags den Einsatz insbesondere von Mädchen an. Es sei höchste Zeit, auf das dramatische Schicksal der Mädchen aufmerksam zu machen, deren Anteil je nach Konflikt zwischen fünf und 20 Prozent der eingesetzten Kindersoldaten schwanke, sagte der Sprecher des Bündnisses, Thomas Berthold, in Berlin. Zu dem Bündnis gehören etwa die Hilfsorganisationen Unicef Deutschland und Terre des Hommes sowie die katholische Friedensbewegung Pax Christi.

Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention

Am 12. Februar 2002 trat das Verbot des Einsatzes von Kindern als Soldaten in Kraft – als Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention. Bislang sind 168 Staaten beigetreten. Weltweit werden Schätzungen zufolge rund 250.000 Kindersoldaten in 23 Staaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas eingesetzt. Beim "Red Hand Day" setzen Menschen weltweit mit roten Handabdrücken ein Zeichen gegen den Einsatz von Kindersoldaten.

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