Oberstleutnant a.D. Helmut Jermer gestorben

Oberstleutnant a.D. Helmut Jermer © KS / Doreen Bierdel
Oberstleutnant a.D. Helmut Jermer © KS / Doreen Bierdel

Einsatz für „Innere Führung“ der Bundeswehr und ethische Grundlagen des Soldatenberufs

Die Katholische Militärseelsorge würdigt Oberstleutnant a.D. Helmut Jermer als engagierten Soldaten, der sich stets für die Auseinandersetzung mit den ethischen Grundlagen des Soldatenberufs stark machte. Er starb überraschend am 23. April 2021.

Helmut Jermer hatte sich seit Mitte der 1980er Jahre, auf dem Höhepunkt der in Gesellschaft und Kirchen geführten Diskussion um eine ethische Begründung des militärischen Dienstes, in der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) engagiert und brachte die jeweils aktuellen Fragen soldatischer Ethik im Sachausschuss „Sicherheit und Frieden“ ein. Seinen Dienst als Soldat verstand er entsprechend dem Grundsatz, den das Zweite Vatikanische Konzil formulierte: „Wer als Soldat im Dienst des Vaterlandes steht, betrachte sich als Diener der Sicherheit und Freiheit der Völker. Indem er diese Aufgabe recht erfüllt, trägt er wahrhaft zur Festigung des Friedens bei.“

Innere Führung und Grundsätze der GKS

Besonders am Herzen lag Helmut Jermer die „Innere Führung“. Er arbeitete nicht nur im Sachausschuss „Innere Führung“ mit, sondern gab sein Wissen über die Führungskultur der Bundeswehr weiter. Erst 2019 erschien sein Buch „Innere Führung kompakt“, in dem er das Fundament der Bundeswehr für Soldatinnen und Soldaten erklärt.

Bei der Erarbeitung des Grundsatzprogramms der GKS und dessen Weiterentwicklung im Jahr 2010 nahm Helmut Jermer wesentlichen Einfluss auf die Formulierung und den Inhalt von Leitsätzen, Prinzipien und Selbstverständnis der GKS. Als Künstler entwarf er das Logo der GKS, das die Gemeinschaft über Jahrzehnte nach außen erkennbar machte. Das von ihm entwickelte „Kreuz der GKS“ ist heute Traditionszeichen der Gemeinschaft.

Sein Engagement für die „Kirche unter Soldaten“ machte die Militärseelsorge auch in der Gesellschaft sichtbar. Seine Mitgliedschaft im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (1988-2000) sowie in der ständigen Arbeitsgruppe „Dienste für den Frieden“ der Kommission Justitia et Pax nutzte Jermer dazu, die Sicht katholischer Soldaten auf die friedensethischen Grundfragen einzubringen und um Verständnis dafür zu werben.

Unsere Gebete und Gedanken sind bei dem Verstorbenen und bei seinen trauernden Angehörigen und Weggefährten.

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