Militärdekan a. D. Heinrich Hecker gestorben

© Christina Lux
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Im Alter von 84 Jahren verstarb am Freitag, dem 10. Dezember 2021, Militärdekan a. D. Prälat Heinrich Hecker.

Prälat Hecker war 33 Jahre Militärgeistlicher in der Katholischen Militärseelsorge. Neben Stationen in Höxter, Hannover und Schwanewede kam er 1982 mit seiner Ernennung zum Militärdekan in das Katholische Militärbischofsamt, damals in Bonn. Als Referatsleiter entwickelte er kundige und sehr praxisnahe theologische Konzepte für die Militärseelsorge und die Fortbildung der Militärgeistlichen. Seine Liebe zur Seelsorge an den Soldaten und ihren Familien veranlasste ihn, im Oktober 1988 das Katholische Militärbischofsamt wieder zu verlassen und nach Oldenburg zu gehen.

Eine besondere Herzensangelegenheit wurde ihm nach der Wiedervereinigung der Auftrag, die Katholische Militärseelsorge im, wie er schmunzelnd sagte, „Reichsbahngebiet“, den neuen Bundesländern mit Berlin, aufzubauen. Als Wehrbereichsdekan konnte er mit zahlreichen Militärgeistlichen im Haupt- und Nebenamt, die er in den dortigen Bistümern für diese Aufgabe begeistern konnte, die Seelsorge an den Soldatinnen und Soldaten und ihren Familien „im Osten“ fest verwurzeln.

Kein Feindbild mehr – Erinnerungen von Militärdekan a.D. Heinrich Hecker an den Aufbau der Katholischen Militärseelsorge im Osten Deutschlands

Er schaffte es, die Aufgaben und Strukturen in den damals neuen Bundesländern bekannt zu machen. Die Soldaten aus Ostdeutschland anerkannten dies und verstanden schnell, dass ihr Dienst mit den Grundsätzen der kirchlichen Friedenslehre übereinstimmte und von der Kirche als wichtig betrachtet wurde. Für dieses Engagement wurde Prälat Heinrich Hecker 1997 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Zusammen mit der Ernennung zum Päpstlichen Ehrenprälaten 1996 bezeugt das die hohe Anerkennung und die Bestätigung seiner Arbeit und seines unermüdlichen Einsatzes für die Kirche unter den Soldatinnen und Soldaten. Bis zu seiner Pensionierung am 31. März 2002 blieb Heinrich Hecker der Katholischen Militärseelsorge treu.

Heinrich Hecker wurde am 8. März 1937 in Leipzig geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Geithain/Sachsen führte ihn sein Weg nach Nordrhein-Westfalen, wo er 1956 das Abitur in Essen machte und 1960 das in Innsbruck und Bonn absolvierte Theologiestudium abschloss. Nach Abschluss des Vorbereitungsdienstes im Priesterseminar Paderborn wurde er am 23. Juli 1961 zum Priester seines Heimatbistums Essen geweiht.

Seine Kaplanszeit in Essen war insbesondere von der Jugendseelsorge, der religiösen Erwachsenenbildung und vom Unterricht an Volks- und Berufsschulen geprägt. 1966 nach Wattenscheid versetzt, hatte er als Stadtjugendseelsorger seine ersten Begegnungen mit Soldaten. Gleichzeitig war er im bischöflichen Auftrag mit der Beratung und Vertretung von Kriegsdienstverweigerern aus Gewissensgründen betraut.

Im Ruhestand zog es ihn in sein Heimatbistum Essen und in seine geistliche Heimat, die Benediktinerinnenabtei Mariendonk. Beiden blieb er bis zuletzt tatkräftig und tief verbunden.

In großer Dankbarkeit und froher adventlicher Hoffnung beten wir für Heinrich Hecker. Der Herr gewähre ihm einen Platz in seinem himmlischen Hochzeitssaal. Militärdekan a. D. Prälat Heinrich Hecker bleibt in unserer Erinnerung mit der Katholischen Militärseelsorge fest verbunden.

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