Militärbischof Overbeck besuchte das Multinationale Hauptquartier Nordost in Szczecin

Vor den Flaggen der beteiligten Nationen. © KS / Doreen Bierdel
Vor den Flaggen der beteiligten Nationen. © KS / Doreen Bierdel
Empfang für den Katholischen Militärbischof. © KS / Doreen Bierdel
Empfang für den Katholischen Militärbischof. © KS / Doreen Bierdel
Beim Briefing im MNC NE. © KS / Doreen Bierdel
Beim Briefing im MNC NE. © KS / Doreen Bierdel
Ansprache von Militärbischof Dr. Overbeck im abschließenden Gottesdienst. © KS / Doreen Bierdel
Ansprache von Militärbischof Dr. Overbeck im abschließenden Gottesdienst. © KS / Doreen Bierdel

Stettin, 05.07.2017. Das Katholische Militärpfarramt Torgelow im Militärdekanat Berlin, zu dem u. a. das Jägerbataillon 413 der Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ mit seinen sechs Kompanien in Torgelow selbst und in Prenzlau zählt, betreut seelsorglich zusätzlich die Soldatinnen und Soldaten und ihre Familienangehörigen im deutschen Anteil im Hauptquartier des Multinationalen Korps Nordost in Szczecin (Stettin). Das Multinational Corps Northeast (MNC NE) besteht seit 1999 und ist zurzeit das einzige Hauptquartier in der NATO mit einem festen territorialen Verantwortungsbereich, welcher mit Polen, den drei baltischen Staaten, der Slowakei und Ungarn die nordostwärtige Flanke des nordatlantischen Bündnisses in Europa umfasst. Für den im Militärpfarramt Torgelow schon knapp zwanzig Jahre engagierten Pfarrhelfer Bernhard Trömer und den Leiter des Militärdekanats Berlin, den Leitenden Militärdekan Stephan van Dongen, war jetzt, noch vor der diesjährigen Sommerpause, die Gelegenheit gegeben, den Besuch des Katholischen Militärbischofs für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Franz-Josef Overbeck, in der Baltischen Kaserne zu begleiten. Für Militärbischof Overbeck war es erstmalig, die Soldatinnen und Soldaten und deren Familienangehörige im deutschen Anteil des Multinationalen Hauptquartiers in der Baltischen Kaserne in Szczecin, dem Sitz des Multinationalen Korps in der Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Westpommern, zu besuchen.

Im Auftrag des Kommandeurs des Multinationalen Korps Nordost, Generalleutnant Manfred Hoffmann, der im Wechsel mit der polnischen Generalität seit 2015 das Korps führt, begrüßte der Dienstälteste Deutsche Offizier (DDO)und zugleich Abteilungsleiter J-6, Oberst Manfred Kutz, zusammen mit weiteren Soldatinnen und Soldaten beim MNC NE, den aus Berlin angereisten Militärbischof bereits am Eingang der Baltischen Kaserne. Oberst Kutz nutzte in einem vertraulichen Gespräch, das noch vor dem offiziellen Briefing stattfand, die Gelegenheit, um den Militärbischof aus seiner Sicht über die seelsorgliche, familiäre und soziale Lage des deutschen soldatischen Anteils in Szczecin zu informieren. Als engagierter katholischer Offizier steht Oberst Kutz, der zuvor Kommandeur des Führungsunterstützungsregiments 38 war, schon seit längerer Zeit für eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Katholischen Militärseelsorge.

Im sich daran anschließenden Briefing mit weiteren Soldatinnen und Soldaten aus dem international zusammengesetzten Korpsstab, der zurzeit ca. 400 Soldaten umfasst, war für den Militärbischof Gelegenheit gegeben, sich über die Geschichte, den Auftrag und die strukturelle Gliederung des Multinationalen Korps zu informieren. Nicht ohne einen gewissen Stolz informierten in diesem Zusammenhang Oberst Jahn und Oberstleutnant Höcken den Militärbischof über die im Juni erfolgte Zertifizierung, die zu einem Hauptquartier für „High Readiness Forces“ befähigt. Mithin dient das Hauptquartier MNC NE als Schlüsselelement der Abschreckung und Verteidigungshaltung an der Ostflanke der NATO und verdeutlicht damit u. a. die in Artikel 5 des Nordatlantikvertrags formulierten Beistandsverpflichtungen der Mitgliedsstaaten. Seit dem NATO-Treffen in Warschau im Juli des letzten Jahres gerät diese zunehmend in den Fokus. So wünschten sich Polen und die baltischen Staaten mehr Unterstützung von der NATO. Seit der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland und den Krieg in der Ostukraine, an dem Moskau direkt beteiligt ist, hat dieser Wunsch nach mehr Sicherheit neue Dringlichkeit erhalten.

Mit einem Wortgottesdienst, den Militärbischof Overbeck zusammen mit Militärdekan van Dongen in den Räumlichkeiten des Hauptquartiers mit den soldatischen Familienangehörigen – mit auffallend vielen Kindern und Jugendlichen – feierte, endete der erste Besuch des Militärbischofs in einem NATO-Hauptquartier, von dem anzunehmen ist, dass es noch stärker in den Blickwinkel des öffentlichen Interesses geraten wird.

zum Interview mit dem Militärbischof bei "Deutsches Heer"

Josef König

Nachrichtenarchiv