Militärbischof kritisiert Zurückhaltung der Bundesregierung beim weltweiten Verbot von Atomwaffen

© KS / Doreen Bierdel
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Papst Franziskus hat die Staaten der Welt dazu aufgefordert, sich für ein weltweites Verbot von Atomwaffen und deren Abschaffung einzusetzen. Der Papst spricht von einem „humanitären Imperativ“. Spätestens seit dem 2. Vatikanischen Konzil in den 1960er Jahren sind diese Überlegungen fester Bestandteil der kirchlichen Friedenslehre.

Die Forderung, Atomwaffen zu verbieten, ist nicht neu und zielt nicht nur auf diejenigen Staaten ab, die im Besitz von Nuklearwaffen sind. So hält es Papst Franziskus für notwendig, in der UNO ein weltweites Verbot von Atomwaffen einzuleiten. Der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Franz-Josef Overbeck, hat die Zurückhaltung der Bundesregierung gegenüber dem weltweiten Verbot von Atomwaffen kritisiert:

„Von daher ist es bedauerlich und nicht zielführend, wenn sich dem einige Regierungen versagen und durch ihre Nichtteilnahme dokumentieren, dass sie dem dringlichst gebotenen Vorhaben keine Erfolgsaussicht zumessen. Bundeskanzler Konrad Adenauer gab 1954 in der sogenannten Londoner Akte für die Bundesrepublik Deutschland die Verpflichtung ab, auf die Herstellung von ABC-Waffen zu verzichten.

Im aktuellen Weißbuch der Bundesregierung zur Sicherheitspolitik ist das »Bekenntnis Deutschlands zu dem Ziel, die Bedingungen für eine nuklearwaffenfreie Welt zu schaffen«, dokumentiert. Jetzt wäre für das geeinte Deutschland durch die Teilnahme an der UNO-Konferenz Gelegenheit gegeben, dieses Ziel anzustreben und dafür selbst die Bedingungen zu schaffen. Es ist bedauerlich, dass die Bundesregierung diese Chance nicht nutzt, um dazu beizutragen, dass sich die Bedingungen für die Realisierung einer nuklearwaffenfreien Welt verbessern.“ (jk, bd)

Sonderausgabe des Kompass zum Weißbuch zur Bundeswehr 

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