Militärbischof dringt auf interreligiöses Friedensengagement

Militärbischof Dr. Franz-Josef Overbeck
Militärbischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Quelle: KMS / Doreen Bierdel)

Berlin, 30.01.2015 (KNA). Der Katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck hat die Religionen zu einem stärkeren gemeinsamen Engagement für den Frieden aufgerufen. In religiös motivierten Konflikten sei dies "heutzutage mehr als erforderlich", erklärte Overbeck in einem Beitrag für die Zeitschrift "Kompass" der Katholischen Militärseelsorge (Februar-Ausgabe).

"Wenn wir uns auf das Friedenspotenzial aller Religionen konzentrieren, ist sogar ein kooperatives interreligiöses Vorgehen gegen Gewalt in Krisensituationen eine reale Möglichkeit", so der Essener Bischof. Er erinnerte an das gemeinsame Gebet aller Religionen um Frieden, das Papst Johannes Paul II. 1986 in Assisi begonnen hatte. Es sei ein gemeinsamer Versuch aller friedlichen Gläubigen gewesen, "die Verzweckung von Religion für Gewalt zu überwinden".

Die Instrumentalisierung des Glaubens für politische und andere nichtreligiöse Ziele sei "die größte Gefahr für unsere Zeit", so Overbeck. Sie gehe nicht nur von radikalen Islamisten aus. Er betonte, "dass überall dort, wo religiöse Motive mit universalen Geltungsansprüchen, imperialistischen Tendenzen sowie weiteren politischen oder wirtschaftlichen Zielen einhergehen, ein gefährliches Gewaltpotenzial latent ist". Auch im Rahmen christlicher Missionen und Kreuzzüge habe es "Wellen des Terrors" gegeben, räumte der Militärbischof ein.

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zum Beitrag in Kompass. Soldat in Welt und Kirche 02/2015

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