Krieg und Menschenrechte

Dr. Felix Boor bei seinem Vortrag. © KS / Jörg Volpers
Dr. Felix Boor bei seinem Vortrag. © KS / Jörg Volpers
Auf dem Podium: Dr. Boor, Dr. Anna Würth (Moderation), Ulla Kux und Günter Saathoff. © KS / Jörg Volpers
Auf dem Podium: Dr. Boor, Dr. Anna Würth (Moderation), Ulla Kux und Günter Saathoff. © KS / Jörg Volpers
Für die Veranstalter sprach u. a. Gunter Geiger (Fulda) ein Grußwort. © KS / Jörg Volpers
Für die Veranstalter sprach u. a. Gunter Geiger (Fulda) ein Grußwort. © KS / Jörg Volpers

Diskussionsveranstaltung im Berliner Rathaus

Das Bonifatiushaus Fulda und der Volksbund (Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Kassel) organisieren 2017 erstmals eine gemeinsame Veranstaltungsreihe unter dem Jahresmotto „Krieg und Menschenrechte“ an verschiedenen Orten. Nun machte die Reihe in der Bundeshauptstadt Station und thematisierte im Wappensaal des „Roten Rathauses“ den speziellen Aspekt „Verbrechen gegen die Menschheit – Ahndung, Erinnerung, Bildung“.

Im Mittelpunkt des Abends stand der Vortrag des Akademischen Rats a. Z. Dr. Felix Boor von der Universität Hamburg (Spezialgebiet „Internationales Recht“) mit dem Titel „Die Entwicklung der internationalen Ahndung von Menschenrechtsverletzungen“. Anhand von drei Stufen des Völkerstrafrechts machte er deutlich, dass das Bewusstsein für Kriegsverbrechen über Ländergrenzen hinweg erst recht spät entstanden ist, sich aber im 20. und 21. Jahrhundert dafür relativ schnell fortentwickelt und teilweise durchgesetzt hat.

Den anderen zentralen Teil bildete die Podiumsdiskussion auf Grundlage dieses Vortrags, die das Themenfeld sehr erweiterte: Moderiert von der Leiterin der Abteilung „Internationale Menschenrechtspolitik“ des „Deutschen Instituts für Menschenrechte“, Dr. Anna Würth, diskutierte Dr. Boor mit Ulla Kux, Referatsleiterin „Erinnerungskultur und Netzwerkarbeit“ im Hauptstadtbüro des Volksbunds, und mit Günter Saathoff, aus dem Vorstand der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ in Berlin. Hierbei wurde u. a. deutlich, wie schwierig die Unterscheidung zwischen Tätern und Opfern oft ist, gerade wenn es sich um Kriegstote handelt, deren Biographien nicht offensichtlich sind.

Wie meist bei solchen Veranstaltungen, wurde es am lebhaftesten und für die einzelnen Teilnehmer konkret, als die Diskussion für das Plenum geöffnet wurde und sich anschließend die Gelegenheit zu Gruppen- und Zweiergesprächen ergab. Wolfgang Wieland vom Volksbund-Bundesvorstand und Gunter Geiger vom Bonifatiushaus in Fulda begrüßten für die Veranstalter. Geiger hob hervor, dass Erinnerungskultur und Versöhnungsarbeit unterschiedliche themenaffine Akteure zu neuen Kooperationen zusammenführt und man als Katholische Akademie seit 2008 Menschenrechtsarbeit als Schwerpunktthema verfolgt. Bis Ende des Jahres wird die Thematik in Hamburg und auf Usedom weiter behandelt.

Jörg Volpers / Gunter Geiger

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