Kirche begeht erstmals weltweit "Schöpfungstag"

© KS / Doreen Bierdel
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Der Antikriegstag, der ebenfalls jedes Jahr am 1. September begangen wird, steht im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe des 'Kompass. Soldat in Welt und Kirche'. © KS
Der Antikriegstag, der ebenfalls jedes Jahr am 1. September begangen wird, steht im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe des 'Kompass. Soldat in Welt und Kirche'. © KS

Wien / Vatikanstadt (KNA) Erstmals begeht die katholische Kirche in diesem Jahr am Dienstag (1. September) weltweit einen "Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung". Papst Franziskus hatte dazu Anfang August aufgerufen, um einen Beitrag zur Überwindung der ökologischen Krise zu leisten. Der Tag solle in allen Ortskirchen angemessen begangen werden und damit auch einen entsprechenden Lebensstil fördern.

Ebenfalls erstmals wollen am Dienstag in Rom und in Istanbul das katholische und die orthodoxen Kirchenoberhäupter zeitgleich gemeinsam den Weltgebetstag für die Schöpfung begehen. Papst Franziskus leitet am Nachmittag einen Wortgottesdienst im Petersdom: Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. betet an seinem Sitz, der Georgskathedrale im Istanbuler Phanar, gemeinsam mit 140 Bischöfen, die aktuell dort das erste Panorthodoxe Konzil vorbereiten. Franziskus hatte bei der Ausrufung des Gebetstages betont, dass es sich um eine Initiative von Patriarch Bartholomaios I. handele.

In einer Botschaft des Patriarchen, die "Radio Vatikan" am Montag veröffentlichte, heißt es, der Mensch habe "als Mit-Schöpfer und als Wesen mit freiem Willen" eine große Verantwortung für die aktuelle Krise. Denn es sei "die menschliche Gier und deshalb der Konsumismus, die Kultur des Wegwerfens, die wahllose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, die die Erde in eine riesige Mülldeponie verwandelt haben". Dafür zitiert er umgekehrt Worte aus der Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus.

Wie Franziskus zeigt Bartholomaios I. in seiner Botschaft auf, dass es eine enge Verbindung zwischen der Krise der Beziehung des Menschen mit der Natur und seiner Beziehung zu Gott gebe. Die Botschaft endet mit einem Appell, aufzuwachen und sich von "Leidenschaften und persönlichen Interessen zu befreien", um "in Harmonie mit seinen Nachbarn und mit der Schöpfung" zu leben, "die so wunderbar von Gott erdacht wurde".

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Kompass 09/2015: Antikriegstag in Deutschland

Seit 1957 ist der 1. September auf Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) in Deutschland „Antikriegstag“. Wir fragten Bundesvorstandssekretär und Reservist Klaus Beck, wie heute das Verhältnis zwischen DGB und Bundeswehr ist. ZdK-Vizepräsidentin Karin Kortmann sucht nach der aktuellen Bedeutung dieses Tages.

Der Generalvikar des Katholischen Militärbischofs Reinhold Bartmann erörtert die Beziehung der Kirche zu Pazifismus und „gerechtem Krieg“ – auch vor dem Hintergrund des katholischen Weltfriedenstags am 1. Januar eines jeden Jahres seit 1968. Ferner kommen in der Kompass-Ausgabe September 2015 die Sicht der deutschen Bischöfe auf Konfliktreduzierung, speziell Militärbischof Franz-Josef Overbeck zu „Religion und Gewalt“ und ein „einfacher Militärpfarrer“ zu Wort.


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