Junge Soldaten kehren vom Weltjugendtag in Panama zurück

Internationale Abschlussmesse beim Weltjugendtag 2019 © KS / Barbara Dreiling
Internationale Abschlussmesse beim Weltjugendtag 2019 © KS / Barbara Dreiling
Begegnung mit Papst Franziskus beim Weltjugendtag 2019 © KS / Barbara Dreiling
Begegnung mit Papst Franziskus beim Weltjugendtag 2019 © KS / Barbara Dreiling
Predigt bei der Vigil © KS / Barbara Dreiling
Predigt bei der Vigil © KS / Barbara Dreiling

Zwei Wochen mit internationalen Begegnungen und sozialem Engagement

Panama Stadt, 28.01.2019. Heute kehren junge Soldaten, eine Soldatin und Hinterbliebene von getöteten Soldaten vom Weltjugendtag in Panama nach Deutschland zurück. Seit dem 15. Januar lernten sie als Pilger der Katholischen Militärseelsorge Land und Leute kennen, engagierten sich und trafen mit hunderttausenden Pilgern aus aller Welt zusammen. 

Am Sonntag ging der Weltjugendtag mit einem festlichen Gottesdienst mit Papst Franziskus zu Ende. Ins Zentrum seiner Predigt vor hunderttausenden Gläubigen auf dem "Campo San Juan Pablo II" rückte das Kirchenoberhaupt den Gedanken des Aufbruchs: Junge Menschen sollten sich mit ihren Fragen und Träumen nicht vertrösten lassen. "Euer Leben findet jetzt statt - in der Gegenwart", appellierte der Papst.

Der Abschlussgottesdienst im Metro Park war formaler Höhepunkt des diesjährigen Weltjugendtages, der am Dienstag in Panama begonnen hatte. An der Schlussmesse nahmen nach Schätzungen gut 500.000 Menschen teil, die Veranstalter sprachen von 700.000. Rund 300.000 Teilnehmer hatten dort bereits am Abend zuvor mit Franziskus ein zweistündiges Abendgebet gefeiert.

Die insgesamt 17 Teilnehmer der Katholischen Militärseelsorge waren während der zwei Wochen in einem Internat der Berufsschule der Gemeinschaft der Amigonianer in Chapala, ca. 30 Kilometer westlich von Panama Stadt, untergebracht. Dort trafen sie mit einigen Azubis zusammen, erhielten eine Führung durch die Lehrwerkstätten und engagierten sich bei der Renovierung des Schulgebäudes. 

Ab 24. Januar kam auch der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Franz-Josef Overbeck, zu der Gruppe. Während einer sogenannten Katechese in Chapala sprach er mit den Jugendlichen der Militärseelsorge sowie aus dem Bistum Essen, aus Spanien, Kolumbien, Nicaragua, Costa Rica und Panama über die Zukunft der Kirche. Insgesamt waren etwa 200 Weltjugendtagsteilnehmer aus den genannten Ländern in dem Internat untergebracht. 

Während der Tage der Begegnung bis zum 22. Januar engagierten sie sich für die Schule, trugen Basketball- und Fußballturniere aus und feierten gemeinsame Gottesdienste. Die meist gesprochene Sprache war Spanisch. 

Mit Beginn des eigentlichen Weltjugendtages ab Mittwoch waren die Pilger hauptsächlich in Panama Stadt bei Katechesen, geistlichen Angeboten und Gottesdiensten. An diesem Tag kam auch Papst Franziskus beim Weltjugendtag an und sprach vielfältige Themen an: Politiker und Wirtschaftsvertreter mahnte er beim offiziellen Empfang am Donnerstag, jeglicher Korruption abzuschwören und der neuen Generation mehr Mitgestaltung ihrer eigenen Zukunft einzuräumen. Beim Besuch einer Jugendhaftanstalt am Freitag kritisierte der 82-Jährige eine Gesellschaft, die geradezu obsessiv andere als böse etikettiere und einsperre. In zwei großen Veranstaltungen an der Küstenpromenade Panamas rief er zehntausende Jugendliche aus aller Welt auf, für eine Kultur der Begegnung zu arbeiten und populistischen Tendenzen von Spaltung und Ausgrenzung zu widerstehen. 

Der deutsche Jugendbischof Dr. Stefan Oster lobte den Weltjugendtag in Panama am Sonntag als "Fest der Völkerverständigung". Wer das internationale Treffen erlebt habe, könne "kein Nationalist" werden, sagte der Passauer Bischof im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der nächste Weltjugendtag findet 2022 in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon statt. Das teilte der Vatikan am Sonntag mit. Damit wird zum neunten Mal eine europäische Stadt Gastgeberin.

Weltjugendtage gelten als größte Massenveranstaltung der katholischen Kirche. Zu den Abschlussgottesdiensten mit dem Papst kommen im Normalfall Hunderttausende. Die Weltjugendtage wurden 1985 von Johannes Paul II. (1978-2005) ins Leben gerufen und finden inzwischen in der Regel alle drei Jahre statt. In den dazwischenliegenden Jahren werden sie auf Bistumsebene veranstaltet.

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