Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes hat begonnen

"Sonderzug-Gottesdienst" während der Pilgerfahrt. © KS / Barbara Dreiling (Archivbild)
"Sonderzug-Gottesdienst" während der Pilgerfahrt. © KS / Barbara Dreiling (Archivbild)

Begegnung und Gebet für den Frieden

Es ist wieder soweit: Etwa 800 Soldatinnen und Soldaten, gesunde und kranke, Angehörige aus Soldatenfamilien, zivile Beschäftigte der Bundeswehr sowie Militärseelsorgerinnen und Militärseelsorger haben sich am Mittwoch, 15. Mai 2019, aus Deutschland auf den Weg nach Lourdes gemacht. Sie nehmen an der 61. Internationalen Soldatenwallfahrt teil, die von Freitag bis Sonntag in dem französischen Marienwallfahrtsort stattfindet.

Bereits die Pilgerfahrt hat einen ganz besonderen Reiz, denn die Soldatinnen und Soldaten reisen etwa zwei Tage lang mit zwei Sonderzügen durch ganz Deutschland und Frankreich bis in den Wallfahrtsort am Rand der Pyrenäen. In Lourdes angekommen übernachten sie in einem eigens errichteten internationalen Zeltlager auf einem Hügel oberhalb der Stadt. Kranke Bundeswehr-Angehörige sind zusammen mit ihren Betreuern in einem Hospital untergebracht.

Insgesamt werden in Lourdes etwa 12.000 Soldatinnen und Soldaten aus über 40 Ländern erwartet. Paradeuniformen, Federschmuck und Militärmusik prägen in diesen Tagen das Bild auf den Straßen und Plätzen in der französischen Kleinstadt.

Die Wallfahrt, zu der der französische Militärbischof in jedem Jahr einlädt, steht 2019 unter dem Motto „Suche Frieden und jage ihm nach!“ (Psalm 34,15) Im Mittelpunkt stehen Begegnung, Gottesdienste und Gebet für den Frieden.

Am Freitag, nach dem Gottesdienst an der Grotte Massabielle, lernen die Teilnehmer in verschiedenen Modulen den Wallfahrtsort Lourdes kennen. Dabei können sie sich auf die Spuren der heiligen Bernadette Soubirous begeben, einen Kreuzweg gehen oder bei Führungen verschiedene Kirchen kennenlernen.

Am Samstag feiern die deutschen Pilger einen Gottesdienst mit Militärbischof Franz-Josef Overbeck im Zeltlager mit anschließender Begegnung. Zu den wichtigsten Programmpunkten zählt auch die Lichterprozession am Abend mit mehreren Tausend Menschen.

Die erste Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes fand im Jahr 1958 und fortan jährlich statt. Sie sollte dazu beitragen, in Europa, das noch vom Zweiten Weltkrieg erschüttert war, Versöhnung zwischen den verfeindeten Nationen auf den Weg zu bringen. Gleichzeitig sollten die Soldatinnen und Soldaten ein Bewusstsein für Frieden und Verständigung entwickeln, wie es Jahre später das Zweite Vatikanische Konzil formulierte. In der Pastoralkonstitution „Gaudium et spes. Über die Kirche in der Welt von heute“ heißt es dazu: „Wer als Soldat im Dienst des Vaterlandes steht, betrachte sich als Diener der Sicherheit und Freiheit der Völker. Indem er diese Aufgabe recht erfüllt, trägt er wahrhaft zur Festigung des Friedens bei.“ Aus der Bundesrepublik Deutschland haben seitdem über 100.000 Soldatinnen und Soldaten an der Wallfahrt teilgenommen.

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