Internationale Soldatenwallfahrt hat begonnen

Beim Einstieg in den Sonderzug (© KS / Barbara Dreiling)
Beim Einstieg in den Sonderzug (© KS / Barbara Dreiling)
Innehalten beim gemeinsamen Gottesdienst aller Teilnehmer aus Sonderzug 1 in Worms (© KS / Barbara Dreiling)
Innehalten beim gemeinsamen Gottesdienst aller Teilnehmer aus Sonderzug 1 in Worms (© KS / Barbara Dreiling)
Internationale Messe in Sonderzug 2 (© Ludwig Dirscherl)
Internationale Messe in Sonderzug 2 (© Ludwig Dirscherl)

Hannover / München, 13.05.2015. Soldaten pilgern im Sonderzug nach Lourdes.

Etwa 600 Soldatinnen, Soldaten und Bundeswehrangehörige sind heute in ganz Deutschland zur 57. Internationalen Soldatenwallfahrt nach Lourdes aufgebrochen. In zwei Sonderzügen, die in Hamburg und München beginnen geht es über Worms bzw. Offenburg in den französischen Marienwallfahrtsort. Aktuelle Informationen finden Sie auch in Sozialen Medien unter dem Hashtag #pmi2015 

Der Weg ist nicht das Ziel, aber er prägt den Pilger wie kaum etwas anderes auf der Pilgerreise. Hier im Sonderzug 1 nach Lourdes leben vier bis sechs Männer und Frauen über 24 Stunden auf engem Raum beieinander. Sie teilen sich Essen, Getränke, Schlaflosigkeit, Waschraum und Toiletten mit allen anderen im Abteil. Die Zugfahrt hat an sich wenig Geistliches - und doch ist die gesamte Wallfahrt ein einziges Friedensgebet.

Hier teilt man sich auch die Sprache mit den Kameradinnen und Kameraden, die aus Norwegen, Litauen, Großbritannien und den USA an der Zugfahrt teilnehmen. Im Gegensatz zu den Deutschen fühlen sich die Litauer privilegiert und den Daheimgebliebenen verpflichtet, denn jeder hat einen der begehrten und von vornherein begrenzten Plätze erhalten.

Ein deutscher Soldat denkt an einen ukrainischen Kameraden, mit dem er bei der Lourdes-Wallfahrt vor zwei Jahren das Barett getauscht hatte und fragt sich, ob dieser wohl noch am Leben ist. Mittendrin singt der Spielmannszug "Bist du mir auch treu geblieben?" und "Rosamunde". Ihre Trommeln und Tubas liegen unübersehbar auf der Gepäckablage und warten auf ihren Auftritt in Lourdes.

Urlaubsstimmung schleicht sich zwischen die Abteile: Eine Woche kein Kasernendrill - Dienstgrade scheinen nicht mehr so wichtig. Stattdessen spricht Militärdekan Romanus Kohl im gemeinsamen Gottesdienst in Worms davon, dass eine Wallfahrt wie eine Bergtour sein kann: Wenn man auf dem Gipfel ankommt, sieht man die Welt aus einer neuen Perspektive, man sieht auch neue Wege. So könne auch die Wallfahrt jedem Einzelnen eine Orientierungshilfe für sein Leben sein.

Wallfahrtsgottesdienste im fahrenden Zug

Bei der Anreise zur 57. Internationalen Soldatenwallfahrt nach Lourdes feierten die Pilger zwei beeindruckende Gottesdienste im Sonderzug 2 aus München. Weihbischof Richard Spencer (USA), der Ukrainische Militärdekan Lubomyr Javorskyy, Militärpfarrer Petro Stanko (Ingolstadt) und Militärdekan Msgr. Johann Meyer (München) zelebrierten eine Heilige Messe für die ausländischen Gäste.
Kurz zuvor, während der Grenzüberfahrt von Deutschland in die Schweiz, hatte Militärpfarrer Alexander Prosche (Weiden) mit den deutschen Pilgern im „Samba-Wagen“ den Eröffnungsgottesdienst gefeiert.

In dieser Nacht werden die Sonderzüge 1 und 2 die Mitte Frankreichs erreichen und morgen Nachmittag im französischen Wallfahrtsort Lourdes ankommen.

Barbara Dreiling / Ludwig Dirscherl

Mehr aktuelle Infos erhalten Sie in diesen Tagen auf den Lourdes-Seiten 2015

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