"Gib Frieden!"

Plakat der Fastenaktion "Gib Frieden!" © Misereor
Plakat der Fastenaktion "Gib Frieden!" © Misereor

Kirchen starten Fastenaktionen - Gegen Not und Pessimismus

Erfurt/Marburg (KNA). Mit Gottesdiensten in Erfurt und Marburg haben die beiden großen Kirchen am Sonntag ihre diesjährigen Fastenaktionen eröffnet. Dabei stellen die Katholiken bis Ostern Hilfe für die Menschen im Libanon und Syrien in den Mittelpunkt. Die Protestanten stellen ihre Aktion unter das Motto "Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus".

Im Erfurter Dom startete die vom katholischen Hilfswerk Misereor getragene Fastenaktion unter dem Motto "Gib Frieden!". Sie sei "ein Zuruf an uns gegen Gleichgültigkeit und Ignoranz", sagte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Das Motto "Gib Frieden!" sei "Ausdruck des Hilfeschreis der Menschen" in Syrien und im Libanon.

"Gib Frieden!"

Kardinal Mario Zenari aus Syrien beschrieb in bewegenden Worten die Not vieler Menschen in der Region, die von vielen als "Hölle auf Erden" beschrieben werde: "In diesem Winter sind schon etwa 50 Babys gestorben - zum Teil in den Armen ihrer Mütter - auf der Flucht, vor Hunger, durch die Kälte." Auch viele ältere Kinder seien erfroren oder verhungert. "Materielle Hilfe, Solidarität und Mitgefühl sind unsere Aufgaben heute", so Zenari weiter - auch wenn es angesichts der riesigen Aufgabe oft fast aussichtslos erscheine.

Weitere Informationen und Spenden-Link

Seit 1958 unterstützt Misereor als weltweit größtes katholisches Hilfswerk für Entwicklungszusammenarbeit Notleidende in Asien, Ozeanien, Afrika, dem Nahen Osten und Lateinamerika. Mehr als 109.000 Projekte wurden seitdem gefördert. Am Misereor-Sonntag (29. März) wird in allen katholischen Gottesdiensten über die Arbeit des Hilfswerks informiert und um Spenden gebeten.

"Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus"

In der Marburger Pauluskirche eröffnete die evangelische Kirche die Fastenaktion "7 Wochen Ohne". Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto "Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus". Die ehemalige Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler rief dabei zu mehr Gottvertrauen und Zuversicht auf. Misstrauen, Panik und Zukunftsangst seien schlechte Ratgeber. Die Menschen bräuchten Ansprechpartner, mit denen sie über ihre Sorgen sprechen könnten.

Es gebe politische Äußerungen, die alle in Angst und Schrecken versetzen wollten, und "Horrorgemälde, die den Untergang der Welt heraufbeschwören. Das lähmt - oder es macht aggressiv." Zuversicht komme anders zustande. Wichtig seien aus dem Glauben heraus ein klarer "Sinn für die Realität, Achtung vor dem menschlichen Leben von der ersten bis zur letzten Sekunde und leidenschaftliche Visionen für das respektvolle Zusammenleben von Menschen". Die neue Fastenaktion wolle dabei "einen Kontrapunkt setzen zu allen Versuchungen, pessimistisch zu werden".

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