Am 10. Oktober war es wieder soweit: Mit dem Gereon-Walk 2024 fand zum zweiten Mal die Fußwallfahrt von der Gereon-Kaserne zur Kirche St. Gereon im Zentrum Kölns statt, um den Namenspatron zu ehren und zugleich die Verbundenheit zur Garnisonsstadt zu unterstreichen.
So versammelten sich über 80 Angehörige der Abteilung III des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) – und damit fast dreimal so viele wie im Vorjahr –, um sich gemeinsam auf den etwa zehn Kilometer langen Weg in die Kölner Innenstadt zur Garnisonskirche zu machen. Pünktlich zu Beginn verebbte der Regen, so dass die Anwesenden unter freiem Himmel den einführenden Worten ihres Abteilungsleiters, Herrn Brigadegeneral Frank Reiland, und des katholischen Militärpfarrers Peter Bellinghausen lauschen konnten, die zugleich Ermutigung und Anstoß zum Nachdenken während des Weges boten.
Nach dieser Einführung und dem Reisesegen formierte sich die Marschgruppe hinter der Fahne der Katholischen Militärseelsorge sowie der als Überraschung neu enthüllten Fahne der Gereon-Kaserne und machte sich gemeinsam auf den Weg. Dieser führte sie flussabwärts den Rhein entlang durch die grünen Rheinwiesen und bot viel Zeit für gute Gespräche, aber auch die nötige Ruhe für eigene Gedanken.
Nach etwa zwei Dritteln des Weges rüstete der Abteilungsleiter III, der zugleich die Rolle des Schirmherrn übernommen hatte, die Gruppe während eines Trinkstopps mit sehr persönlichen Gedanken und einem Auszug aus dem Buch der Weisheit für den restlichen Teil der Strecke.
Ein Highlight dieses letzten Wegstücks war sicherlich der Anblick der über 80 militärischen wie auch zivilen Abteilungsangehörigen, die, geführt durch die beiden Fahnen, die Hohenzollernbrücke überquerten. Danach ging es vorbei an der Philharmonie und über die Domplatte bis zur Basilika St. Gereon. Dort wurde die Gruppe mit Glockengeläut und Orgelklängen empfangen. Nach dem Einzug in die Kirche begann der Wortgottesdienst, in dem erneut der Hl. Gereon, zu dessen Patronatsfest sich die Abteilungsangehörigen auf den Weg gemacht hatten, und seine Geschichte, die eng mit seinen persönlichen Gewissensentscheidungen verknüpft war, hervorgehoben wurden.
Traditionell hatte der Hl. Gereon anlässlich des Patronatsfests „Besuch“ von der Hl. Ursula, was im Rahmen der Predigt selbstverständlich entsprechend gewürdigt wurde. Nach Ende des Gottesdienstes bildete eine Prozession in die Krypta der Kirche den Abschluss der religiösen Feierlichkeiten. Während bereits durch die tatkräftige und sehr kameradschaftliche Hilfe der Luftwaffenunterstützungsgruppe Wahn das Mittagessen aufgebaut wurde, gab es für Interessierte noch die Möglichkeit, an einer „Insider“-Führung, die gemeinsam durch den Militärpfarrer und die Gemeindereferentin, Frau Ulrike Krippendorf, gestaltet wurde, teilzunehmen. Hier wurde schnell deutlich, dass sich quasi hinter jeder Ecke und jedem Stein des beeindruckenden, historischen Kirchenbauwerks eine eigene, erzählenswerte Geschichte verbirgt.
Im Anschluss bot das Mittagessen, auch hier in bester militärischer Tradition bestehend aus Erbsensuppe und Würstchen, die verdiente Stärkung nach dem Marschweg und lud erneut ein, miteinander ins Gespräch zu kommen. Für die letzte Etappe, den Rückweg zur Gereon-Kaserne, wartete ein Reisebus auf die Gruppe und brachte diese nunmehr fuß- und kräfteschonend zurück zur eigentlichen Schaffensstätte der Abteilung III.
Das überwiegend trockene Wetter, die frische Luft und die Zeit in der Natur hatten viel Gelegenheit für Gedanken und Gespräche geboten. Dieser Dienst war etwas ganz anderes als die sonst gewohnte Schreibtischarbeit. Die Resonanz aus dem Kreis der Teilnehmenden war durchweg positiv und so bleibt zu hoffen, dass auch die dann bereits dritte Auflage des Gereon Walks im Jahr 2025 wieder viel Zuspruch finden wird.
Steffen Heinrich