Gedenken an ersten Gefallenen im Gefecht

Trauer um einen getöteten Bundeswehr-Soldaten © Bundeswehr / PAO
Trauer um einen getöteten Bundeswehr-Soldaten © Bundeswehr / PAO

Vor zehn Jahren starb der erste Bundeswehr-Soldat im Gefecht. Kurz darauf starben drei weitere Soldaten bei Angriffen der Taliban rund um Kunduz.

Viele Bundeswehr-Soldaten denken heute ganz besonders an einen ihrer Kameraden: Hauptgefreiter Sergej Motz. Er wurde nur 21 Jahre alt und starb heute vor zehn Jahren, nachdem seine Patrouille bei Kunduz (Afghanistan) in einem Hinterhalt beschossen wurde. Sergej Motz war der erste Gefallene der Bundeswehr, der im Gefecht ums Leben kam. Es "markiert eine bis dahin nicht gekannte Intensität des Afghanistan-Einsatzes für deutsche Soldaten", heißt es dazu auf der Internetseite der Bundeswehr.

An diesem Tag, dem 29. April 2009, war der evangelische Militärpfarrer Wolfram Schmidt als Militärseelsorger in Kunduz eingesetzt. Gemeinsam mit dem Kompaniechef hatte er die Aufgabe, den Soldaten mitzuteilen, dass ihr Kamerad gestorben war. In einem Interview für das JS Magazin berichtete er von seinen Erfahrungen und dem Umgang mit Tod und Verwundung der Soldaten in Kunduz.

Allein im 19. Kontingent ISAF in Kunduz, von März bis Juli 2009, starben vier Soldaten bei Angriffen der Taliban. Die Soldaten lebten in einer ständigen Bedrohung, Raketenangriffe oder Anschläge auf Patrouillen waren an der Tagesordnung.

Als Reaktion auf den Tod von Sergej Motz als erstem Gefallenen im Gefecht initiierte der damalige Bundesminister der Verteidigung, Karl-Theodor zu Guttenberg, die neue Gefechtsmedaille der Bundeswehr. Sie wurde im November 2010 erstmals an die Angehörigen von Sergej Motz verliehen.

Am 8. September 2009 wurde mit dem Ehrenmal der Bundeswehr am Bendlerblock ein erster Gedenkort für im Dienst ums Leben gekommene Bundeswehr-Soldaten geschaffen. Bereits zuvor gab es Gedenkorte in den Einsatzgebieten. 

Im November 2014 wurde in der Nähe des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr bei Potsdam der Wald der Erinnerung eingeweiht. Darin sind Teile aus den Gedenkstätten aus den Einsatzgebieten integriert.

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