Berlin (KNA). Im Bundestag wird künftig mit einem elektronischen Gedenkbuch an alle im Auslandseinsatz gestorbenen Angehörigen der Bundeswehr erinnert. Die am Mittwoch eingeweihte Gedenkstehle mit Monitor befindet sich vor dem Sitzungssaal des Verteidigungsausschusses im Paul-Löbe-Haus. Sie verzeichnet alle derzeit 114 Angehörigen der Bundeswehr, die seit 1993 bei internationalen Einsätzen umgekommen sind.
„Lange haben wir auch hier, im Parlament, um das angemessene Gedenken an die Toten und Gefallenen bei Auslandseinsätzen gerungen“, sagte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble. „Sie zu ehren, ihnen Achtung zu bezeugen, gehört untrennbar zu der besonderen Verantwortung des Bundestages für die sogenannte Parlamentsarmee; jenseits aller politischen Kontroversen um die einzelnen Mandate.“
„Entscheidungen können Menschen das Leben kosten“
Die Gedenkstele ist gestaltet als schwarzer Block aus Eisenwänden, dem ein bedienbarer Monitor schräg aufgelegt ist. Die Angaben beinhalten jeweils Namen, Geburts- und Sterbedatum sowie den Namen des Einsatzes.
Das Präsidium des Bundestages hatte nach langen politischen Debatten die Aufstellung beschlossen. „Wir erinnern an sie, mit Respekt und Anerkennung. Ihr Tod mahnt uns Abgeordnete: Unsere Entscheidungen können Menschen das Leben kosten“, sagte Schäuble. Das Gedenkbuch führe den Parlamentariern ihre Verantwortung vor Augen.
An der Einweihung nahmen Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Wolfgang Hellmich (SPD), und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, sowie Vertreter der Hinterbliebenen teil.