Friedensgottesdienst mit Premieren

Erzbischof Heiner Koch predigt im Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag. © KS / Doreen Bierdel
Erzbischof Heiner Koch predigt im Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag. © KS / Doreen Bierdel
Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag in der St.-Johannes-Basilika in Berlin © KS / Doreen Bierdel
Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag in der St.-Johannes-Basilika in Berlin © KS / Doreen Bierdel
Bundesministerin der Verteidigung Christine Lambrecht im Gespräch mit Soldaten © KS / Doreen Bierdel
Bundesministerin der Verteidigung Christine Lambrecht im Gespräch mit Soldaten © KS / Doreen Bierdel

Weltfriedenstag in Berlin mit Erzbischof Koch und Verteidigungsministerin Lambrecht

Die Neuigkeiten benannte der Leitende Militärdekan Bernd F. Schaller beim Empfang im Garten nach der Messe in der Johannes-Basilika: Gleich in ihrem ersten Amtsjahr nahm Christine Lambrecht als Chefin des Bundesministeriums der Verteidigung am Soldatengottesdienst in Berlin teil. Und zum ersten Mal hatte Schaller selbst als Leiter des Militärdekanats Berlin dazu eingeladen; gerade am Tag zuvor war er zum Leitenden Militärdekan ernannt worden. Die als Garnisonkirche erbaute Kirche St. Johannes gehört zur ebenfalls neuen Pfarrei „Bernhard Lichtenberg“, ist zugleich Sitz der Polnischen Mission und nicht zuletzt die Kirche des Katholischen Militärbischofs für die Deutsche Bundeswehr.

In der Predigt Fragen zur „Zeitenwende“

Keine Premiere war es, dass der Berliner Erzbischof Heiner Koch das Pontifikalamt mit über hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern feierte. Seine Predigt war geprägt durch die besondere Zeit zwischen den Festen Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Politisch ging es um den seit über drei Monaten andauernden Krieg in der Ukraine. So fragte Koch: „Hat die Welt seit der ersten gewaltsamen Annexion von ukrainischem Territorium zu lange zugesehen?“ Und er erzählte von der Begegnung mit Geflüchteten in einer Jugendeinrichtung des Erzbistums, die ihn wenige Tage zuvor persönlich sehr bewegt hatte.

Oberstleutnant Falk Rellensmann, der als evangelischer Christ im Einsatzführungskommando in der Nähe von Potsdam Dienst tut und erstmals am Weltfriedenstag teilnahm, fand den Hauptinhalt der Predigt erfreulich aktuell: „Der Bischof sprach an, was zurzeit alle beschäftigt.“

Erzbischof Koch warb angesichts des „bleibenden Vertrauensverlusts“ um Verlässlichkeit und „Respekt für die verantwortlich getroffenen Entscheidungen“. Er sagte zu den Soldatinnen und Soldaten: „Ich bitte Sie um die Solidarität dieses Vertrauens auf Gott, mitten in der Ohnmacht und der Ambivalenz unseres Lebens. Ich danke Ihnen für Ihren Friedensdienst in diesen so schwierigen, unübersichtlichen und herausfordernden Zeiten.“

„Gute Politik steht im Dienste des Friedens“

Am Ende der Messe dankte Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann neben dem Erzbischof und der Verteidigungsministerin auch dem ehemaligen Parlamentarischen Staatssekretär Markus Grübel MdB und allen aus dem Bereich des Militärdekanats Berlin für ihr Kommen.

Stabsfeldwebel Carsten Dönges vom Kommando Territoriale Aufgaben, das die Weltfriedenstage in Berlin schon seit Jahren in der Organisation unterstützt, freute sich, dass nach zwei Jahren Pause wieder ein farbenfrohes Bild durch Uniformen aller Truppengattungen abgegeben werden konnte: „Es ist gut, dass es diesen Gottesdienst für die und von den Soldaten gibt. Schön, dass die Ministerin gekommen ist und dass der Erzbischof seine Predigt der Ukraine gewidmet und in ihr klar und deutlich Stellung bezogen hat.“

Ein Blechbläserquintett des Stabsmusikkorps Berlin spielte zunächst in der Basilika und später im Pfarrgarten zur Freude aller Teilnehmenden.

Nachrichtenarchiv