Erzbischof von Mossul fordert Hilfe für Christen im Irak

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Hamburg (KNA) Der Erzbischof von Mossul, Yoanna Petrus Mouche, fordert Hilfe für Christen im Irak. "Wenn die Amerikaner und die Vereinten Nationen schon zugelassen haben, dass wir vertrieben, verschleppt und ermordet werden, dann sollen sie uns wenigstens ein sicheres Gebiet zuweisen, wo wir gemeinsam weiterleben können - statt zerrissen zu werden", sagte er im "ZEITmagazin" (Donnerstag). Unter Saddam Hussein hätten Christen im Irak zwar keine vollen Rechte gehabt. "Aber sie lebten in Sicherheit. Jetzt sind wir vogelfrei", so der syrisch-katholische Bischof.

Er glaube nicht daran, dass Christen in der Region wieder mit ihren sunnitischen Nachbarn zusammenleben können, nachdem "sie unsere Häuser geplündert und sich unser Land angeeignet haben. Momentan kann ich leider niemandem abraten, der auswandern will", so der 71-Jährige. Mouche reist aktuell durch Europa und bittet um Hilfe für seine Diözese.

Auch er selbst musste fliehen, als der "Islamische Staat" (IS) im vorigen Sommer Christen aus ihren angestammten Gebieten im Irak vertrieb. Er habe zunächst vergeblich versucht, zwischen den Kurden und dem IS zu vermitteln, und sei schließlich nach Erbil geflohen, sagte er. Dort habe er inzwischen gemeinsam mit anderen Bischöfen mehrere Schulen eröffnet. Im Angesicht solch einer Bedrohung dürfe ein Geistlicher "wenigstens nicht gleich weglaufen", so Mouche.

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