Die Katholische Militärseelsorge Calw organisierte vom 8. bis 12. Juli 2024 die traditionelle Motorradwerkwoche unter dem Motto „Lasst uns ein Wegkreuz bauen!“. Die Teilnehmenden kamen von den Standorten Calw und Stuttgart. Für manche war es die erste Motorradwallfahrt, während andere bereits mehrmals dabei waren.
Im Süden Deutschlands sind sie allgegenwärtig: Wegekreuze, Bildstöcke und Heiligenhäuschen. Diese Kleindenkmäler, oft aus Dankbarkeit und zur Andacht gestiftet, prägen das Landschaftsbild und dienen als Orientierung für Wallfahrer. Sie lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen, darunter Bildstöcke, Gedenkkreuze, Wegekreuze, Lourdesgrotten und Votivkreuze.
Die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Motorradwerkwoche wurden dazu ermutigt, ihr persönliches Wegekreuz zu bauen. Dies war nicht nur ein kreativer Prozess, sondern auch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben und Lebensweg. Von der Wahl des Standortes über das Material des Kreuzes bis hin zur Gestaltung rund um das Wegekreuz – jeder Aspekt sollte bedacht werden. Die Woche war durchzogen von Impulsen und Andachten, die an verschiedenen Kleindenkmälern stattfanden, um die Pilgernden zur Reflexion und Inspiration anzuregen.
Während der Woche bemerkten die Motorradfahrer, dass sie ihre Umwelt beim Fahren viel aufmerksamer wahrnahmen und so zum Beispiel Wegekreuze entdeckten, die ihnen zuvor entgangen waren. „Man erkennt plötzlich die vielen Kleindenkmäler am Wegesrand, die einem sonst gar nicht aufgefallen wären", sagte ein Teilnehmer. Diese Beobachtungen führten zu tiefgehenden Gesprächen über die spirituelle Bedeutung dieser Stätten und ihre persönliche Bedeutung für jeden Einzelnen.
Somit bot diese Woche die Gelegenheit, die Schönheit der Landschaft und die spirituelle Bedeutung der Kleindenkmäler zu entdecken, aber auch die Möglichkeit, an das eigene Kreuz zu denken. Diese Erfahrung stärkte sowohl den Glauben als auch die Gemeinschaft.
Doreen Bierdel