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Ein Buch, das Mut macht

„Wie Papa wieder lachen lernt“ soll betroffenen Soldatenfamilien helfen. Es wurde bei den Invictus Germany vorgestellt.

Zum Thema „Rehabilitation und Inklusion“ fand Ende Juli im Rahmen des Invictus-Germany-Sportfestivals in Düsseldorf ein Symposium statt. Im Zuge der Veranstaltung stellte die Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge das Kinderbuch „Wie Papa wieder lachen lernt“ vor. Das Buch wird vom Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt herausgegeben. Peggy Puhl-Regler, wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZFG, beantwortete dabei Fragen zur Entstehungsidee, Konzeption und Umsetzung des Buches.

Das Mutmachbuch für Soldatenfamilien mit einem seelisch erkrankten Elternteil ist Teil des Projekts „MUTMACHER – stark für Bundeswehrfamilien“. Es wurde am ZFG von Dr. Peter Wendl, Alexandra Hoff-Ressel und Peggy Puhl-Regler konzipiert und in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Ilonka Baberg umgesetzt. Die fachliche Beratung erfolgte durch Oberstarzt Prof. Dr. Peter Zimmermann vom Psychotraumazentrum der Bundeswehr. Finanziert wurde das Projekt durch die Deutsche Härtefallstiftung sowie die Katholische Familienstiftung für Soldaten.

Bundeswehrangehörige sind in ihrem Beruf häufig Belastungen ausgesetzt, die zu besonderem Kraftverlust führen können. Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen können die Folge sein. Liegt eine seelische Erkrankung vor, hat dies nicht nur Auswirkungen auf die Betroffenen selbst, sondern auch auf deren Familien. Jüngeren Kindern im Alter von etwa vier bis acht Jahren erklärt das Buch in ihrer Sprache und gemäß ihrem Erfahrungshorizont, warum Mama oder Papa verändert und oft traurig sind. Es hilft ihnen, ihre eigene Wahrnehmung besser einzuordnen sowie ihre Bedürfnisse und Ängste klarer zu zeigen.

Dabei wirkt das Buch in mindestens vier Richtungen:

  • Erstens ermöglicht es den Kindern, belastende Wahrnehmungen, Veränderungen und Erlebnisse besser zu verstehen und zu artikulieren. Es zeigt ihnen außerdem Perspektiven für Verbesserung auf.
  • Zweitens können Vorlesende und Betroffene durch das Buch wertvolle Erkenntnisse für den eigenen Umgang mit der Situation gewinnen.
  • Drittens kann die therapeutische Arbeit mit den Familien durch das Kinderbuch um einen wichtigen Aspekt bereichert werden.
  • Und viertens soll die nach wie vor bestehende Unsicherheit im Umgang mit Krankheitsbildern wie Angst, Depression oder Trauma in Gesellschaft, Bundeswehr bis hinein in die Familien zunehmend enttabuisiert werden. Mit dem Ziel, die oft schmerzliche Stigmatisierung aufzubrechen, damit langfristig das Lachen in die Familie zurückkehren kann.

Von Peggy Puhl-Regler

„Wie Papa wieder lachen lernt“ wird durch die Militärseelsorgen, den Sanitätsdienst, den Psychologischen Dienst und den Sozialdienst der Bundeswehr in der Arbeit mit Soldatenfamilien eingesetzt, wenn eine entsprechende seelische Belastung bei Eltern vorliegt.
Ihr zuständiges Katholisches Militärpfarramt finden Sie hier.

Mehr zum Buch lesen Sie hier.

(© Fiedler – FUAV)
(© Fiedler – FUAV)

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