Ein wichtiger Schritt zur Stärkung der nationalen Sicherheit wurde heute in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin vollzogen. Mit einem Appell wurde die neue Division Heimatschutz der Bundeswehr offiziell aufgestellt. Generalleutnant Alfons Mais, Inspekteur des Heeres, leitete den feierlichen Akt. Zahlreiche Gäste, darunter der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr Franz-Josef Overbeck und Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann, wohnten der Zeremonie bei. Die Division ist der vierte Großverband des Heeres und vereint bestehende Heimatschutzregimenter unter einer einheitlichen Führung.
Stärkung des Heimatschutzes in Deutschland
Bisher wurden Heimatschutzkräfte von den Landeskommandos der 16 Bundesländer geführt. Nun werden diese Kräfte unter dem Dach der neuen Division gebündelt. Fünf Heimatschutzregimenter sind bereits Teil der neuen Struktur, ein sechstes wird zum 1. April 2025 folgen. Ziel ist es, die Reaktionsfähigkeit auf nationale Krisensituationen zu erhöhen und eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen Streitkräften, Landeskommandos und zivilen Behörden sicherzustellen.
Entschlossene Verteidigung der Demokratie
Altbundespräsident Joachim Gauck forderte in seiner Rede eine entschlossene Verteidigung der demokratischen Ordnung gegen mögliche Feinde. „Jetzt ist die Zeit für eine Haltung der Entschlossenheit, der Wehrhaftigkeit, der Verantwortung. Und diese Haltung muss aus der Mitte der Gesellschaft kommen und von ihr gestützt werden“, sagte Gauck bei der Indienststellung des neuen Großverbandes.
Militärseelsorge als Begleiter der Soldaten
Die Katholische Militärseelsorge sieht ihre Aufgabe darin, die Soldatinnen und Soldaten geistlich und menschlich zu begleiten – gerade in Zeiten wachsender sicherheitspolitischer Herausforderungen.
In einem Interview mit Johannes Schröer von domradio.de hatte Bischof Overbeck vor kurzem die Bedeutung der Seelsorge in den Streitkräften betont: „Unser Einsatzplan ist einfach: Wir sind da, wo die Soldaten sind.“ Die Katholische Militärseelsorge steht als verlässlicher Partner zur Seite – sei es im täglichen Dienst, bei Übungen oder in Krisensituationen.
Auch im Hinblick auf die personelle Entwicklung der Bundeswehr sieht Overbeck die Notwendigkeit einer langfristigen Strategie. Angesichts der Tatsache, dass die Heimatschutzkompanien überwiegend aus Reservistendienstleistenden und freiwillig Wehrdienstleistenden bestehen, sagte er: „Einerseits muss die Bundeswehr weiterentwickelt werden, um langfristig Soldatinnen und Soldaten für den Dienst zu gewinnen. Andererseits ist es wichtig, den Reservistenbereich zu stärken, da es auch hier eindeutig Nachholbedarf gibt.“
Die Bundeswehr hat in den vergangenen Jahren vielfach gezeigt, wie wichtig ein starker Heimatschutz für die Resilienz Deutschlands ist – sei es bei Hochwasser, Waldbränden oder in der Corona-Pandemie. Die neue Division Heimatschutz ist ein wichtiger Schritt, um diese Fähigkeiten systematisch weiterzuentwickeln und auf künftige Herausforderungen vorbereitet zu sein. Die Militärseelsorge wird dabei als verlässlicher Begleiter an der Seite der Soldatinnen und Soldaten stehen.
Doreen Bierdel
Link zum Interview bei domradio.de vom 12.03.2025 Militärbischof Overbeck fordert verteidigungsfähiges Deutschland: "Es wird keine Komfortzone mehr geben"