Bischof Overbeck kritisiert Demontage der Vereinten Nationen

Militärbischof Overbeck beim Podium "Frieden und Sicherheit in einer neuen Welt" © KS / Doreen Bierdel
Militärbischof Overbeck beim Podium "Frieden und Sicherheit in einer neuen Welt" © KS / Doreen Bierdel

Münster (KNA) Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck sieht eine Demontage der Vereinten Nationen in den vergangenen Jahren. Die UN seien aber die Bühne, auf der globale politische Fragen vom Klima- und Umweltschutz bis hin zu internationalen Friedenseinsätzen gemeinwohlorientiert zu verhandeln seien, sagte der Essener Bischof am Freitag beim Katholikentag in Münster.

Viele Staaten und Völker streben nach Ansicht Overbecks Sicherheit gegen- und nicht miteinander an. Dabei werde Sicherheit als Abwehr äußerer Bedrohungen verstanden. "Es gelingt viel zu selten und nicht nachhaltig, gemeinsam Sicherheit anzustreben."

Bei vielen Mitbürgern besteht laut Overbeck "ein Reflex darin, sich selbst, die eigene Familie und die eigene Gemeinschaft oder das Land vor den tatsächlichen und als solche empfundenen Gefahren schützen zu wollen". Eine solche Abschottung sei aber in der globalisierten Welt des 21. Jahrhundert nicht möglich. "Die Folgen von Krieg und Gewalt, Hunger und Flucht sowie Umweltkatastrophen und Klimaveränderungen lassen sich nicht durch hohe Mauern oder Grenzen aufhalten."

Christen dächten nicht zuerst in den Kategorien Volk und Staat, "sondern in der primären Kategorie der Einheit der Menschheit", so Overbeck. Zwar seien Volk, Staat, Kultur und Sprache "Wirklichkeiten, in denen wir denken und leben". Aber es seien "sekundäre Kategorien" demgegenüber, dass alle Menschen Geschöpfe Gottes seien.

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Vortrag von Militärbischof Overbeck beim Podium "Frieden und Sicherheit in einer neuen Welt"

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